Diese Zeichnung lag bis zuletzt unter dem Namen des Jan Hulswit, doch fehlt jeglicher Bezug zu dem gesicherten Œuvre dieses Künstlers.(Anm.1)
Der gleichmäßig getupfte Baumschlag über eng gerundeten Konturlinien findet sich ähnlich auf Zeichnungen des Wybrand Hendriks, ebenso wie die vergleichsweise flächige Behandlung der Stämme mit den „dornig“ verstärkten Konturen.(Anm.2) Dies gilt auch für die kontrastreiche Behandlung von Licht und Schatten. Die betont dünnen Zweige erinnern an eine nahsichtige Darstellung einer Baumgruppe in gleicher Technik und annähernd gleichem Format aus dem Jahre 1790,(Anm.3)und auch Inv.-Nr. 1963-209 steht unserer Zeichnung stilistisch nahe. So sollte zumindest eine Entstehung im engeren Umkreis Wybrand Hendriks’ in Betracht gezogen werden.

Annemarie Stefes

1 Albert Elen in einer E-Mail vom 31. 7. 2009; dies wird bestätigt durch einen Vergleich mit den bei Albert Jan Elen: 'Met eenigen verandering naar 't leeven'. Compositionele herhaling met variaties in het tekenkunstig œuvre van Jan Hulswit (1766-1822), in: Leids Kunsthistorisch Jaarboek 4, 1985, Delft 1987, S. 241-268 und Albert Jan Elen: A Watermill in Gelderland Depicted by Jan Hulswit in 1809, in: Master Drawings 44, 2006, S. 69-76 abgebildeten Zeichnungen.
2 Z. B. auf einer 1784 datierten, signierten Zeichnung in Heino, Kasteel het Nijenhuis, Stichting Hannema-De Stuers Fundatie, Ausst.-Kat. Haarlem 1972, Nr. 85T oder einer Zeichnung von 1783 in Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1894-A-2873, ebd. Nr. 81; für das auffallend spröde Geäst vgl. Zeichnung in Haarlem, Noord-Hollands Archief, Sammlung Kennemerland, Inv.-Nr. 53-002201 G.
3 Niederländischer Privatbesitz, Ausst.-Kat. Haarlem 1972, Nr. 101 (293 x 220 mm).