Alfred Flechtheim.com.

Kunsthändler der Avantgarde. Eine Werkpräsentation in 15 Museen und eine Dokumentation im Internet, 13.10.2013–19.01.2014, Saal der Meisterzeichnung


Der Galerist und Sammler Alfred Flechtheim (1878–1937) gehört zu den bedeutenden und einflussreichen Figuren der Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Er setzte sich für den rheinischen Expressionismus und den französischen Kubismus ein und förderte bedeutende Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise Max Beckmann, George Grosz und Paul Klee. Die massiven antisemitischen Attacken gegen ihn und seine Künstler deutete er bereits 1933 unfehlbar: Er verließ Deutschland. Von London aus ging er weiter seiner Tätigkeit als Kunsthändler nach, bis er 1937 an den Folgen eines Unfalls starb. Seine in Deutschland verbliebene Witwe erhielt 1941 einen Deportationsbescheid und nahm sich daraufhin das Leben. Ihr Besitz, darunter Kunstwerke, fiel an das Deutsche Reich. Bis heute haben Alfred Flechtheims kunsthändlerische Aktivitäten in zahlreichen deutschen Museen ihre Spuren hinterlassen, indem er die jeweiligen Sammlungen der Moderne aktiv mitgeprägt hat. Es war das Ziel eines Forschungsprojektes, diese Spuren zu verfolgen, sie anschaulich zu vermitteln und die Ergebnisse zugleich auf einer Plattform im Internet international zugänglich zu machen. Auf diese Weise wurden Mechanismen des Kunsthandels und Sammlungsstrategien der Institutionen aufgedeckt. Die Hamburger Kunsthalle, die an diesem Forschungsprojekt beteiligt war, zeigte eine Auswahl der 37 Kunstwerke (Gemälde, Skulpturen, Handzeichnungen und Druckgraphiken), die sie zwischen 1920 und 1931 von Flechtheim kaufte oder geschenkt bekam, und zwei Werke, die nach 1945 in die Sammlung gelangten.

Hamburger Kunsthalle, Provenienzforschung, Flechtheim, Ausstellung, Dokumentationsfoto, Figuren, Bronze

Dokumentationsfoto Alfred Flechtheim Ausstellung

Insgesamt 15 renommierte Museen beteiligten sich an dem Projekt und leisteten damit zugleich einen wichtigen Beitrag zur Provenienzforschung: Kunstmuseum Bonn, Kunsthalle Bremen, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund, Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Städel Museum, Frankfurt, Hamburger Kunsthalle, Sprengel Museum Hannover, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Museum der Stadt Köln, Museum der bildenden Künste Leipzig, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Museum für Kunst und Kultur, Westfälisches Landesmuseum, Münster, Staatsgalerie Stuttgart, Museum Rietberg, Zürich.

Werke aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle, die in der Ausstellung zu sehen waren: