☰
Wallerant Vaillant
MĂ€nnliches Bildnis, 1650
ZurĂŒck Bildinfos ➕ ➖ ➕ 🗖 ❭

Wallerant Vaillant

MĂ€nnliches Bildnis, 1650

Wallerant Vaillant

MĂ€nnliches Bildnis, 1650

Die fragmentarisch erhaltene Signatur des DamenportrĂ€ts sichert fĂŒr beide Zeichnungen die Autorschaft des Wallerant Vaillant. Anders als von Harzen beschrieben, kann es sich nicht um das DoppelportrĂ€t des KĂŒnstlers und seiner Frau Maria handeln.(Anm.1) WĂ€hrend die IdentitĂ€t der Dargestellten unklar bleibt, ist zumindest die Datierung der Zeichnungen durch die eigenhĂ€ndige Beischrift gesichert. Vaillant schuf diese Bildnisse 1650 und damit vor seinen AktivitĂ€ten im Bereich der Schabkunst. 1657 wurde der KĂŒnstler von Prinz Ruprecht von der Pfalz (1619–1682) – einem der beiden Erfinder dieser neuen Drucktechnik – bei einem Treffen in Frankfurt am Main in die Geheimnisse des Verfahrens eingeweiht. Die vorliegenden PortrĂ€ts nehmen in ihrer tonigen Modellierung die Wirkung der Schabkunst bereits vorweg, und dies war wohl auch der Grund, warum der Prinz Vaillants FĂ€higkeiten fĂŒr die Weiterentwicklung seiner Drucktechnik suchte.(Anm.2) Ein im Stil verwandtes, von Vaillant gezeichnetes PortrĂ€t des Prinzen diente bereits einem entsprechenden Schabkunstblatt (H. 191) als Vorlage,(Anm.3) und ab den mittleren 1660er Jahren gehörte Vaillant zu den ersten professionellen Anwendern der neuen Technik.

Annemarie Stefes

1 Vgl. die gestochenen SelbstportrĂ€ts H. 199–203; Vaillant war zudem nicht verheiratet.
2 Gerdien Wuestman: The mezzotint in Holland: "Easily learned, neat and convenient", in: Simiolus 23, 1995, S. 63-89, S. 66–67. Eine vergleichbare Bildniszeichnung von 1648 befand sich 1991 im Kunsthandel Bob Haboldt, New York und Paris.
3 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1863,0509.629. s. Inv. Nr. 22611

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links bezeichnet: "12 3/4 - 15" (Bleistift, wohl Harzen); rechts daneben L. 1328

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 25 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (Catalogue d'une Collection de Portraits, fol. S. 169, Nr. V 3 ("Lui mĂȘme"); wohl Legat Harzen 1863 an die „StĂ€dtische Gallerie“ Hamburg; wohl 1868 der Stadt ĂŒbereignet fĂŒr die 1869 eröffnete Kunsthalle; Inventar Bd. VI, um 1890, S. 335

Bibliographie

Stefes, Annemarie: NiederlĂ€ndische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.556, Nr.1055