Theodoor Wilkens Anonym (niederländisch, 17. Jh.)
Italienische Meeresküste mit Kastell auf einem Felsen, um 1720 - 1737
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Theodoor Wilkens Anonym (niederländisch, 17. Jh.)

Italienische Meeresküste mit Kastell auf einem Felsen, um 1720 - 1737

Theodoor Wilkens Anonym (niederländisch, 17. Jh.)

Italienische Meeresküste mit Kastell auf einem Felsen, um 1720 - 1737

Die Zeichnung wurde inventarisiert als Werk des Jan Both, später jedoch den anonymen Niederländern zugeordnet. Der Autor der qualitätvollen Arbeit kann indes identifiziert werden mit Theodoor Wilkens, worauf erstmals An Zwollo verwies.(Anm.1) Wilkens gehörte zu den weniger bekannten „Italianisanten“ der dritten Generation. Zwischen 1711 und 1717 kann sein Romaufenthalt angesetzt werden, spätestens 1719 war er vermutlich nach Amsterdam zurückgekehrt.(Anm.2)
Stilistisch ist unsere Zeichnung der mittleren Werkphase zuzurechnen, sicherlich nach seiner Rückkehr aus Italien entstanden. Als Referenzwerke für Zuschreibung und zeitliche Einordnung können datierte Blätter in Kopenhagen (1724), Amsterdam (1733), London (1733 bzw. 1738) herangezogen werden.(Anm.3) Der auf der Rückseite des Blattes skizzierte Turm eines Kastells erinnert an eine 1737 datierte Zeichnung aus der Sammlung Van Eeghen (Anm.4) und wurde offensichtlich auch auf Inv.-Nr. 1963-495 wiedergegeben.

Annemarie Stefes

1 Notiz in der Photokartei des RKD.
2 Arnold Houbraken: De groote Schouburg der Nederlantsche konstschilders en schilderessen … zijnde een vervolg op het schilderboek van K. van Mander, 3 Bde., ’s Gravenhage 1718-1721, Bd. 3, S. 48; Wilkens hörte auf den Bentnamen „Goedewil“, vgl. ebd, Bd. 2, S. 354. An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, S. 78 schlug vor, dass Houbrakens detailreich vorgetragener Lebensbericht auf direkte Kommunikation mit dem Künstler zurückginge; dann müsste Wilkens noch zu Lebzeiten Houbrakens wieder in die Niederlande zurückgekehrt sein, also vor dem 14. 10. 1719.
3 Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Kongelige Kobberstiksamling, Nr. Tu 82h,52, Corpus Gernsheim 72544; Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1960-34, An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, Abb. 110; London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1862,0614.1280 und Inv.-Nr. 1861,0810.42 (als Jan Frans van Bloemen), vgl. An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, Abb. 109.
4 De verzameling van Mr. Chr. P. van Eeghen: Nederlandse en buitenlandse tekeningen, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Amsterdam 1958, Nr. 124.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); rechts davon bezeichnet: "2462" / -f0" (Bleistift); unten links bezeichnet: "J. Both" (Bleistift, Kunsthalle)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Wappen, Heawood deest (?): Rundes Feld, mit Schnörkeln umrahmt, darüber schwebt Krone; darunter längsrechteckiges Feld, Schnörkel und seitlich "Violinschlüssel"
ca. 24-26 mm (h)

Verso

Titel verso: Italienischer Rundturm

Technik verso: Feder in Braun, grau laviert

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Hamburger Kunsthalle gelangt.

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.628, Nr.1199