Vorstudie für einen Jünglingskopf aus der 1646 erschienenen Serie „Recueil de diuers griffonements et preuues [sic] deau forte (…)“ (de Vesme/Massar 392).(Anm 1) Die Figur ist gegenüber der Radierung vor allem hinsichtlich des leicht nach oben erhobenen Kopfes vergleichbar. In der Umsetzung wurden dann allerdings noch einige Details – z. B. die Haare und der Mund – verändert.
In den Uffizien befindet sich die Zeichnung eines ähnlich aussehenden junges Mannes – man vergleiche die Haare, die abgeplattete Nasenform, die starke Braue, den Mund.(Anm. 2) Der nach rechts gewandte Kopf könnte dasselbe Modell darstellen. Die Hamburger Zeichnung ist im Vergleich ruhiger und der Radierung stärker angenähert.

David Klemm

1 Zur Serie Alexandre de Vesme, Phyllis Dearborn Massar: Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, Alexandre de Vesme with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar, New York 1971, Bd. 1, Nr. 389–411; Jolanta Talbierska: Stefano della Bella (1610-1664). Etchings from the Collection of the Print Room of the Warsaw University Library, Warschau 2001, S. 81, Nr. 136–155. Dort ist de Vesme/Massar 392 nicht aufgeführt. Bei de Vesme/Massar 1971, I, S. 96, wird der Kopf als derjenige einer Frau bezeichnet, doch deuten die sehr starken Brauen eher auf einen Mann hin.
2 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 7996 F.