Stefano della Bella (Kopist)
Der Campo Vaccino in Rom mit Reitern, im Vordergrund ein liegendes Rind, nach 1644/45
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Stefano della Bella (Kopist)

Der Campo Vaccino in Rom mit Reitern, im Vordergrund ein liegendes Rind, nach 1644/45

Stefano della Bella (Kopist)

Der Campo Vaccino in Rom mit Reitern, im Vordergrund ein liegendes Rind, nach 1644/45

Die Zeichnung wurde seit jeher als eigenhändige Vorzeichnung Stefano della Bellas für seine „Ansicht des Campo Vaccino“ in Rom eingestuft, die zu der 1644/45 entstandenen Folge „Paysages et ruines de Rome“ gehört.(Anm. 1) Aus identischen Gründen wie bei Inv.-Nr. 38443 ist eine Autorschaft des Künstlers abzulehnen. Zwar bestehen leichte Unterschiede zwischen Zeichnung und Graphik, doch gehen diese mit großer Sicherheit auf den Kopisten zurück. Gegen della Bella spricht vor allem die zwar gekonnte, aber zugleich sehr trockene Zeichenweise. Auf die Tätigkeit eines Kopisten deutet auch die Seitengleichheit und das unterschiedliche Format zwischen Graphik (Ø ca. 132 mm) und Zeichnung. Auch die Vorstellung, dass della Bella eine variierende Nachzeichnung nach seiner Radierung anfertigte, ist auszuschließen, da für ihn derartige Zeichnungen auf Pergament nicht nachgewiesen sind.
Die von de Vesme/Massar angeführten Zeichnungen in den Uffizien stehen zwar motivisch mit der Radierung in Verbindung, entsprechen ihr aber nicht genau.(Anm. 2)
Das Hauptmotiv der Radierung zeigt den berühmten Brunnen auf dem Campo Vaccino. Er war 1585 nach einem Entwurf von Jacopo della Porta nahe dem Tempel der Dioskuren errichtet worden.

David Klemm

1 Stefano della Bella. Catalogue Raisonné, bearb. v. Alexandre de Vesme, with Introduction and Additions by Phyllis Dearborn Massar. 2 Bde., New York 1971, I, S. 127, Nr. 820, II, Abb. auf S. 165.
2 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 5979 S und 5995 S; vgl. Enzo Maganuco: Stefano della Bella a Roma, in: Dedalo 6, 1925/1926, Abb. auf S. 211 und S. 227 oben; Jolanta Talbierska: Stefano della Bella (1610-1664). Etchings from the Collection of the Print Room of the Warsaw University Library, Warschau 2001, S. 105, Nr. 240.

Details zu diesem Werk

Provenienz

Wahrscheinlich Julian Benjamin Williams (1831-1856 Vizekonsul, dann bis 1866 Konsul in Sevilla); Frederick William Cosens (1819-1889), Sevilla; auf dessen Nachlaßauktion bei Sotheby's London am 11.11.1889 erworben vom Londoner Kunsthändler Bernard Quaritch (1819-1899); 1891 von diesem von der Kunsthalle mit einem Konvolut mehrerer Blätter erworben.

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.94, Nr.53

Catalogue of works on the Fine Arts comprising books on Painting, Sculpture, Architecture, and Engraving on wood and copper offered by Bernard Quaritch, London 1891, S.104, Nr.1115