Sigismondo Caula (Cavola, Cauli)
Musikanten und kartenspielende Jünglinge,
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Sigismondo Caula (Cavola, Cauli)

Musikanten und kartenspielende Jünglinge,

Sigismondo Caula (Cavola, Cauli)

Musikanten und kartenspielende Jünglinge

Die Zeichnung wurde bereits von Georg Ernst Harzen Sigismondo Caula zugeschrieben. Diese Zuweisung ist seitdem niemals bezweifelt worden. Tatsächlich sind die Farbigkeit des Blattes, die breite Strichführung in bräunlichen Tönen sowie die Technik der Lavierung und Weißhöhung typisch für einige Zeichnungen, die mit diesem Künstler verbunden werden können.(Anm.1) Neben mehreren Gewandstudien zählen zu dieser Gruppe auch größere Kompositionen wie die genrehafte Szenerie mit Musikanten und Kartenspielern auf dem Hamburger Blatt. Typisch für Caula sind nach Adalgi-sa Lugli zudem die gelängten und anmutigen Figuren. Sie verbindet das Blatt mit Figuren auf dem Bozzetto „Wunder des Hl. Ambrosius“ in der Galleria Estense in Modena.(Anm.2)
Thematisch vergleichbar ist die Zeichnung „Gruppe von Musikanten“ im British Museum, die in ihrer unruhigeren und lebendigeren Federführung die Spannweite von Caulas Zeichentechnik verdeutlicht.(Anm. 3) Beide Blätter wie auch weitere Studien und Gemälde erinnern an den Glanz der Feste der Este am Hofe von Modena.(Anm.4)

David Klemm

1 Vgl. die „Studie eines sitzenden Mannes mit Gewand“ in: Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 1981-T. 35; vgl. James Byam Shaw: The Italian Drawings of the Frits Lugt Collection, 3 Bde., Paris 1983, I, S. 402, III, Taf. 457; Disegni di Scuola Bolognese e Lombarda della Collezione Frits Lugt: Emilia Romagna, Lombardia, Genova e Napoli, Ausst.-Kat. Florenz, Istituto Universitario Olandese di Storia dell’Arte, Florenz 1988, S. 44, Nr. 89.
2 Vgl. Adalgisa Lugli: Erudizione e pittura alla corte estense: il caso di Sigismondo Caula (1637-1724), in: Prospettiva 21, 1980, S. 57-74 , S. 73.
3 British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1946-7-13-731.
4 Vgl. z. B. „Studie mit Musikanten“; Bologna, Gabinetto Disegni e Stampe dell’Archiginnasio; vgl. „... di bella mano“. Disegni antichi dalla raccolta Franchi, Ausst.-Kat. Bologna, Musei Civici d’Arte Antica 1998, Bologna 1997, S. 68.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 212 (als Sigismondo Caula); NH Ad : 01 : 93, fol. 94 (als Sigismondo Caula): "Unterhaltung in einem Salon, wo links fünf Personen auf Saiteninstrumenten ein Conzert aufführen und hinten einige andere um einen Tisch versammelt Karten spielen. Flüchtig aber sehr lebendig und originell mit breitem Pinsel in Seppia auf braunem Papier skizzirt und gehöht. 15.2. 10.4"; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.140-141, Nr.150

... di bella mano. Disegni antichi dalla raccolta Franchi., Ausst.-Kat. Bologna, Musei Civici d' Arte Antica 1998, S.68

Phyllis Dearborn Massar: Costumes for a Modena Festival, in: Master Drawings 32, 1994, Nr. 1, S. 26-32, S.31

Meinolf Trudzinski, Die italienischen und französischen Handzeichnungen im Kupferstichkabinett der Landesgalerie, Hannover 1987, S.51, Nr.bei Nr. 21

Adalgisa Lugli: Erudizione e pittura alla corte estense: il caso di Sigismondo Caula (1637-1724), in: Prospettiva 21, 1980, S. 57-74, S.73, Anm. 27, Abb.19 auf S. 67