Diese Zeichnung galt zuletzt als Werk des Pieter van Bloemen, an dessen Zeichnungen der nasse Farbauftrag und die flüssigen Konturen erinnern.(Anm.1) Gleichzeitig unterscheidet sich unser Blatt in der bildmäßigen Auffassung von diesen skizzenhaft gehaltenen Arbeiten. Das Motiv wiederum verbindet die Zeichnung mit Gemälden des Philips Wouwerman.(Anm.2) Eine genaue stilistische Einordnung und Datierung ist aufgrund der noch ausstehenden monographischen Bearbeitung der drei Brüder Van Bloemen kaum möglich. Die allzu weiche Linienführung und die getupften Gesichtszüge der an der Hauswand kauernden Kinder sprechen jedoch eher gegen Pieter van Bloemens Hand.

Annemarie Stefes

1 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 19371, Frits Lugt: École flamande, Musée du Louvre, Cabinet des Dessins. Inventaire général des dessins des Écoles du Nord, Paris 1949, 2 Bde., Nr. 12 und Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 5284, Flemish Drawings of the Seventeenth Century from the Collection of Frits Lugt, Ausst.-Kat. London/Paris/Bern/Brüssel, Gent 1972, Nr. 3.
2 „Landschaft mit rastender Familie“, Montpellier, Musée Fabre, Inv.-Nr. 833.2.1, Tableaux flamands et hollandais du Musée Fabre de Montpellier, Ausst.-Kat. Paris, Fondation Custodia 1998, Nr. 69; „Landschaft mit rastenden Landleuten“, Den Haag, Dienst Verspreide Rijkscollecties, Inv.-Nr. NK 2450.