Pieter Gerardus van Os
Pieter Gerardus van Os
Verglichen mit den signierten Inv.-Nr. 1915-567 und 52059 wirkt dieses ausschließlich mit dem Pinsel gezeichnete Blatt, besonders in der Landschaftswiedergabe, summarisch und etwas plump. Diese Unterschiede wären aber gut durch zeitliche Differenz zu erklären: Ein Aquarell von 1790 ist unserem Blatt grundsätzlich vergleichbar im breiten Farbauftrag und der schematisch strichelnden Pinselarbeit.(Anm.1) Mit einer frühen Entstehung ginge auch die Verwendung des noch durch Kettenlinien strukturierten Papiers konform.(Anm.2)
Auf einer signierten Zeichnung in Rotterdam begegnet die liegende Kuh nur geringfügig abgewandelt in abweichender Landschaft.(Anm.3) Im Gegensinn wurde das Tier auf einem Gemälde in Kharkov übernommen.(Anm.4)
1 Ehemals Sammlung Hans van Leeuwen, Utrecht, Inv.-Nr. A 12129 (157 x 118 mm), Photo RKD; für die Pinselschraffur lässt sich auch eine Zeichnung in Amsterdam zum Vergleich heranziehen: Historisch Museum, Inv.-Nr. SA 613.
2 Bis ca. 1780 wurden bei der Papierherstellung entsprechend konstruierte Siebe verwendet.
3 Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv.-Nr. MvS 242, Nederlandse tekeningen uit de negentiende eeuw 1, 1800-1850, Ausst.-Kat. Rotterdam 1994, Nr. 20.
4 Kharkov (Ukraine), Kunstmuseum, Inv.-Nr. 58, Y. Kuznetsov, I. Linnik: Dutch Painting in Soviet Museums, Amsterdam und Leningrad 1982, Nr. 300.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
-
ca. 25-26 mm (v)
Provenienz
Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi, 1908
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.413-414, Nr.736