Pieter Dircksz. van Santvoort
Bergstrasse mit Ausblick in ein Flusstal,
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Pieter Dircksz. van Santvoort

Bergstrasse mit Ausblick in ein Flusstal,

Pieter Dircksz. van Santvoort

Bergstrasse mit Ausblick in ein Flusstal

Diese ehemals Abraham Willaerts (1603–1669) zugeschriebene Zeichnung wurde von Wolf Stubbe aus gutem Grund mit Pieter van Santvoort in Verbindung gebracht. In gleicher Technik gearbeitet wie die unter Inv.-Nr. 22202 aufgeführten Bremer Zeichnungen,(Anm.1) ist dieses Blatt allerdings disziplinierter ausgeführt und erinnert darin an die Wiener „Wiesenlandschaft am Gewässer“ von 1626.(Anm.2) Gleichzeitig unterscheidet sich das nach altmodischeren Prinzipien „gebaute“ Hamburger Panorama von der moderneren Komposition des 1626 datierten Wiener Blattes. Daraus lässt sich eine zeitliche Mittlerstellung zwischen jener Zeichnung und der 1623 datierten Bremer Gruppe ableiten. Das um 1623/24 anzusetzende Wasserzeichen bestätigt diese Einordnung. Eine stilistisch vergleichbare Zeichnung Van Santvoorts befindet sich in niederländischem Privatbesitz.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. auch eine Zeichnung gleicher Provenienz in Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 1912, 1924 von Frits Lugt aus Besitz der Kunsthalle Bremen erworben, Dessins de paysagistes hollandais du XVIIe siècle de la collection particulière condervée à l’Institut Néerlandais de Paris, bearb. von Carlos van Hasselt, 2 Bde., Ausst.-Kat. Brüssel, Bibliothèque Albert I.er, Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Paris, Institut Néerlandais, Bern, Kunstmuseum, Ledeberg/Gent 1968, Nr. 134.
2 Wien, Grafische Sammlung Albertina, Inv.-Nr. 8505, Die Landschaft im Jahrhundert Rembrandts. Niederländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts aus der Graphischen Sammlung Albertina, Ausst.-Kat. Wien, Graphische Sammlung Albertina, Wien 1993, Nr. 15.
3 Hans Verbeek, Robert-Jan te Rijdt, Marijn Schapelhouman: Travels through town and country. Dutch and Flemish landscape drawings 1550-1830, Ausst.-Kat. Haarlem, Teylers Museum, Curaçao 2000, Nr. 26.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oben links bezeichnet: "19. / Willarts" (Bleistift); oben in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links: Stempel der Sammlung Joseph Daniel Böhm (L. 1442); unterhalb davon bezeichnet: "f. B. Willaers" (Bleistift); unterhalb davon rechts Stempel der Sammlung Joseph Daniel Böhm (L. 271); unterhalb davon: Stempel der Sammlung Joseph Daniel Böhm (L. 272); unten links nummeriert: "960" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Wappen, etwas undeutlich, aber wohl Heawood 480 (Nürnberg? 1623-24)
24-25 mm (h)

Provenienz

Joseph Daniel Böhm (1794-1865), Wien (L. 271, 272 u. 1442); 1955 erworben bei Gutekunst und Klipstein, Bern aus Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.500-501, Nr.933

Die Campe'sche Historische Kunststiftung. Erwerbungen seit 1945, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1964, S.29, Nr.332

Wolf Stubbe: Hamburger Kunsthalle. Erwerbungen 1951-1957. II. Handzeichnungen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 3, 1958, S. 192-218, S.194

Neue Erwerbungen der Hamburger Kunsthalle 1945-1955, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1955, S.27, Nr.293

Graphik und Handzeichnungen alter Meister, 28.4.1955, Klipstein & Co., Bern 1955, S.59, Nr.407