Pieter Cornelisz. Verbeeck
Lots Frau schaut auf das brennende Sodom, 1640
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Pieter Cornelisz. Verbeeck

Lots Frau schaut auf das brennende Sodom, 1640

Pieter Cornelisz. Verbeeck

Lots Frau schaut auf das brennende Sodom, 1640

Der in Haarlem tätige Pieter Cornelisz. Verbeeck hatte sich vorwiegend auf die Wiedergabe von Pferden und Schlachten spezialisiert. Vermutlich angeregt von Arbeiten Rembrandts, widmete er sich bisweilen jedoch auch der Darstellung historischer Themen. Hier steht die beim Anblick des brennenden Sodom zur Salzsäule erstarrende Frau Lots im Zentrum der Komposition (1. Mose 19,26). Das für die Historien Verbeecks charakteristische Interesse an der orientalischen Kostümierung der Figuren lässt sich auch hier beobachten.(Anm.1)
Ausgehend von den Griffelspuren und der geschwärzten Rückseite hielt bereits Harzen das Blatt für eine Radierungsvorlage, ohne dass er eine gestochene Fassung zu identifizieren vermochte – ebensowenig wie Wurzbach (1910) und Gerson (1940). Dies gelang erst Schuckman nach Sichtung des Graphikbestandes der Kunsthalle Bremen, wo sich das bislang einzige bekannte Expemplar der im Gegensinn korrespondierenden Radierung Verbeecks befindet (H. 1).(Anm.2)

Annemarie Stefes

1 Z. B. „Der Barmherzige Samariter“, Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 8. 12. 2005, Nr. 146; vgl. auch zwei Zeichnungen in Privatbesitz, Werner Sumowski: Zeichnungen aus dem Rembrandt-Kreis, in: Festschrift to Erik Fischer. European Drawings from six Centuries, Kopenhagen 1990, S. 167-182, Abb. 12 und 13.
2 Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 31962; vgl. Schuckman in Hollstein’s Dutch & Flemish Etchings, Bd. 35, 1990, S. 164, Nr. 1 (102 x 104 mm).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Monogrammiert und datiert oben links: "P: VB. [ligiert] f. 1640." (Feder in Braun)

Verso links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Wappen, kaum erkennbar
kaum erkennbar (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 70: "Pieter Verbeecq. Loths Weib mit ihrer Habe beladen schaut sich um FF gegen das Gebot nach dem brennenden Sodom während der Alte mit seinen Töchtern seines Weges ziehend im Hintergrund verschwindet? Bez PVB. 1640 Federzeichnung in höchster Vollendung, die hinten geschwärzt und durchritzt zu einer Radierung verwandt scheint. 4.0.3.10."; NH Ad: 02: 01, S. 273); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Annemarie Stefes, Leonore van Sloten, Leonoor van Oosterzee: Tekenen in Rembrandts tijd. Meesterwerken uit de Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Museum Het Rembrandthuis, Amsterdam 2012, S.125, Nr.106

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.569, Nr.1084

Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994, Nr.115, Abb.S. 111

Christiaan Schuckman: Adriaen van de Venne to Johannes Verkolje, hrsg. von D. de Hoop Scheffer, Hollstein's Dutch & Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts ca. 1450-1700, Bd. 35, Rosendaal 1990, S.164 bei Nr. 1, Abb.1a

Hollstein's Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts ca. 1450-1700, Bd. I- ..., Amsterdam-Rosendaal 1949-92?, S.Bd. 35, 165, bei Nr. 1

Horst Gerson: und Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Verbeeck (Verbeecq), Pieter Cornelisz., hrsg. von Ulrich Thieme, Felix Becker, Bd. 34, 1940, S. 225-226, S.225