Pieter Coopse, (?)
Segelschiffe auf bewegter See,
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Pieter Coopse, (?)

Segelschiffe auf bewegter See,

Pieter Coopse, (?)

Segelschiffe auf bewegter See

Michael Robinson hielt die Zeichnung für eine frühe Kopie nach einem Gemälde des jüngeren Willem van de Velde oder Ludolf Backhuysens.(Anm.1) Eine entsprechende Vorlage konnte ihr bislang jedoch nicht zugeordnet werden.
Gerlinde de Beer sah sich hingegen in der Formgebung von Wellen und Wolken an den Backhuysen-Schüler Pieter Coopse erinnert, ebenso wie in dem raschen Wechsel zwischen hellen und dunklen Partien.(Anm.2) Dessen Zeichnungen sind größtenteils ähnlich breitflächig mit dem Pinsel gezeichnet, jedoch in der Regel signiert.(Anm.3) Die hier fehlende Signatur ginge jedoch mit einer Bestimmung als Frühwerk durchaus konform.
Wie an den Griffelspuren und der geschwärzten Rückseite ersichtlich, diente die Zeichnung als Vorlage für einen heute unbekannten Reproduktionsstich oder eine eigenhändige Zweitfassung. Coopse ist bekannt dafür, dass er seine Kompositionen gelegentlich wiederholte.(Anm.4)
Darüber hinaus finden sich in der Komposition Anklänge an Gemälde des Jan Theunisz. Blankerhoff, die zumindest die Zuordnung in die Nachfolge Backhuysens bestätigen.(Anm.5)

Annemarie Stefes

1 Brief vom 5. 8. 1972 im Archiv des Kupferstichkabinetts.
2 Freundliche Mitteilung vom 6. 5. 2009.
3 Z. B. Zeichnungen in London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. Gg,2.336, Inv.-Nr. 1895,0915.1138 aus dem Jahre 1672 und Inv.-Nr. 1895,0915.1137; Cambridge, Fitzwilliam Museum, Inv.-Nr. PD.245-1963; vgl. auch das 1661 datierte Gemälde in Privatbesitz, Jeroen Giltaij, Jan Kelch: Herren der Meere. Meister der Kunst. Das holländische Seebild im 17. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam 1996/97, S. 52, Abb. 4.
4 Vgl. Walther Bernt: Die niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1958, bei Nr. 155.
5 Z. B. „Bewegte See“, Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien, Inv.-Nr. GE 597, Gerlinde de Beer: Ludolf Backhuysen (1630-1708). Sein Leben und Werk, Zwolle 2002, Abb. 242.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
23-24 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 69: "[Willem van de Velde junior] Wogende See mit mehreren großen Schiffen, vorn ein Lootsboot Vollendete Tuschzeichnung. 9.5.6.0."; NH Ad: 02: 01, S. 273); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.170-171, Nr.218