Nikolaus Kremer, zugeschrieben
Männliches Bildnis im Linksprofil, 1520 - 1530
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Nikolaus Kremer, zugeschrieben

Männliches Bildnis im Linksprofil, 1520 - 1530

Nikolaus Kremer, zugeschrieben

Männliches Bildnis im Linksprofil, 1520 - 1530

Die Herkunft des Blattes ließ sich nicht klären, doch hat es Harzen nicht zusammen mit den anderen sechs Blättern 1854 in London erworben. Der Inventar-Nummer nach zu schließen dürfte es erst während Lichtwarks Amtszeit (1886–1914) in die Kunsthalle gekommen sein, doch ließ sich das Blatt in Lichtwarks Inventaren nicht nachweisen.
Auf dem Verso ist das Blatt nachträglich als Selbstbildnis Baldungs aus der Zeit zwischen 1520 und 1530 bezeichnet worden, doch steht das Blatt den Portraits von Kremer nahe (Inv.-Nr. 22883a-e), dem es auch unter Vorbehalt zugeschrieben worden ist. Es sind nicht nur die Unterschiede in der Technik – bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um ein in Deckfarben ausgeführtes Bildnis –, die eine Zuschreibung an Kremer erschweren, sondern auch die Auffassung des Portraitierten: Während alle Kreidezeichnungen den Dargestellten als Dreiviertelprofil zeigen, handelt es sich hier um eine reine Profilansicht. Doch wie das Gesicht angelegt ist, entspricht es in seiner etwas starren Haltung und der Formung von Nase, Mund und Augen Kremers Brustbild von 1526 (Inv.-Nr. 22883 d), auf dem auch eine ähnliche Schraffur vorkommt. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass auch das vorliegende Blatt von Kremer stammt und in den 1520er Jahren entstanden ist.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oben bezeichnet: "Hans Baldung Grien. Meister in Straßburg." (Bleistift), unten bezeichnet: "Hans Baldung de Straßbourg. Son portrait desiné partue (?) neme vivant vers 1520-1530" (Bleistift); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Provenienz

Alter Bestand ?

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.225-226, Nr.544

Hans Baldung Grien, Ausst.-Kat. Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe 1959, S.124, Nr.298