Nicolaes van Lijnhoven
Das Sammeln einer Reiterabteilung,
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Nicolaes van Lijnhoven

Das Sammeln einer Reiterabteilung,

Nicolaes van Lijnhoven

Das Sammeln einer Reiterabteilung

Der wenig bekannte Nicolaes van Lijnhoven wirkte in Haarlem und zwischenzeitlich auch in Paris, wo er sich auf Reiterdarstellungen in der Nachfolge Wouwermans spezialisierte. Darüber hinaus betätigte er sich als Stecher nach den Inventionen anderer Künstler.(Anm.1) Gemälde Van Lijnhovens sind bislang nicht bekannt.
In Weimar befindet sich eine mutmaßliche Zweitfassung unserer Zeichnung in etwas kleinerem Format.(anm.2) Sie ist sorgfältiger gearbeitet als das Hamburger Blatt und eleganter in Proportion und Linienführung. Das Figurengewimmel im Hintergrund links wurde bereinigt, und die landschaftliche Rahmung leicht abgewandelt, wobei die gleichmäßigen, weiter in die Distanz gerückten Gebirgszüge dort gefälliger wirken. Unsere Zeichnung besitzt verschiedene Charakteristika eines Erstentwurfes. Hierzu gehören Pentimenti, z. B. im Bereich der Beine des im Profil wiedergegebenen Reiters links von der Mitte, stellenweise etwas verunglückt wirkende Proportionen wie im zu kurz gegebenen Pferdekopf rechts der Blattmitte, aber auch der nervös suchende Federstrich, dessen dichte Schraffur an kleinerformatige Federskizzen Van Lijnhovens erinnert.(Anm.3)

1 Vgl. Hollstein’s Dutch & Flemish Etchings, Bd. 11, Nr. 1–13, vgl. Xander van Eck: Een kwijnend bisdom nieuw leven ingeblazen. Pieter de Grebber en het Haarlems kapittel, in: Bulletin van het Rijksmuseum 52, 2004, S. 254-269, Abb. 11.
2 Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. KK 5192 (Feder in Schwarz und Grau, 202 x 391 mm); auf dieses Blatt verwies freundlicherweise Erik Löffler (Mitteilung vom 24. 2. 2010).
3 Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1885-A-491, Inv.-Nr. RP-T-1885-A-492, Inv.-Nr. RP-T-1931-187 (durchschnittlich 90 x 145 mm); vgl. auch eine 1932 aus Aschaffenburg gestohlene Zeichnung mit der Inv.-Nr. Z IV,16 (114 x 169 mm), Photo RKD. Diese skizzenhaften Blätter sind sperriger und kraftvoller gezeichnet, dem Hamburger Blatt jedoch verwandt in der Strukturierung des Geländes oder der Wiedergabe der Pferdeköpfe.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso oben links bezeichnet: "uyt de Verkooping van Ver Schuuring in Jan 1771 / enz. van der Mark No 1773 / door Lynhoven" (Feder in Braun, 18. Jh.); unten links wohl von gleicher Hand nummeriert: "2286" (Feder in Braun); oberhalb davon L. 1328

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
28-31 mm (v)

Provenienz

Hendrik Verschuuring, Den Haag; dessen Auktion, Amsterdam 1771 (Lugt, Ventes 1884); Johan Aegidiusz. van der Marck (1707-1772), Leiden; dessen Auktion, Amsterdam 1773 (Lugt, Ventes 2206) an Grebe; Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 38: "Lynhoven Ein Cavallerielager in einer von Bergen eingeschlossenen Ebene, das sich beym Signal der Trompete in Bewegung setzt. Feder Seppia Reiche Composition von guter Ausführung. 18.8.13.0 Samml. Verschuring und van der Mark."; NH Ad: 02: 01, S. 257); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.358, Nr.616

Catalogus van 't alom Bekende Kabinet zoo Gekleurde als Ongekleurde Tekeningen ... nagelaaten door Wylen den Wel Ed. Gestr. Heer en Mr. Johan van der Marck Aegidiusz. ..., 29.11. und folgende Tage, Hendrik de Winter, Jan Yver, Amsterdam 1773, S.168, Nr.1209