Karel Dujardin
Studienblatt mit liegenden Schweinen und einem sitzenden Eber, um 1652
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Karel Dujardin

Studienblatt mit liegenden Schweinen und einem sitzenden Eber, um 1652

Karel Dujardin

Studienblatt mit liegenden Schweinen und einem sitzenden Eber, um 1652

Diese vermutlich nach der Natur entstandene Skizze steht in enger Beziehung zu Dujardins Radierung H. 8 (1652), deren nach links gerichtetes Schwein offensichtlich zurückgeht auf das hier gezeichnete hinten liegende Schwein sowie den Schweinekopf oben rechts.(Anm.1) Vermutlich war der Radierung ein detaillierterer Entwurf vorgeschaltet. Darüber hinaus arbeitete der Künstler mit Einzelstudien, wie der Hamburger Abklatsch einer Rötelstudie dokumentiert (Inv.-Nr. 1941-11).
Auch die vorliegende Zeichnung wurde wohl im Abklatschverfahren gespiegelt, wie am etwas aufgeweicht wirkenden Strich zu erkennen ist. Dieses Vorgehen ermöglichte die seitenverkehrte Übernahme des von vorn gesehenen liegenden Schweines auf einem um 1655 entstandenen Gemälde in Bremen.(Anm.2) Dort begegnet auch in gleicher Ausrichtung der sitzende Eber.
Graphitzeichnungen sind selten im Œuvre Dujardins. Ein in dieser Technik auf Pergament gearbeitetes Blatt befindet sich in Amsterdam.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. auch H. 15 (1656) und H. 16 (o.J.).
2 Kunsthalle Bremen, Inv.-Nr. 1194-1977/3, Jennifer M. Kilian: The Paintings of Karel Du Jardin 1626-1678, Amsterdam u. New York 2005, Nr. 29. Vgl. auch das abgewandelte Tier auf einem Gemälde von 1655 in Amsterdam, Rijksmuseum, Inv.-Nr. SK-A-195, Jennifer M. Kilian: The Paintings of Karel Du Jardin 1626-1678, Amsterdam u. New York 2005, Nr. 27*.
3 Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1899-A-4273, Marit Gruijs: De tekeningen van Karel Dujardin (1626-1678), Diss. Univ. Utrecht 2003, Nr. II-1.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links bezeichnet: "b." (Feder in Braun); Verso in der Mitte alte Inventar Nr. 3290; unterhalb davon L. 1233; unten Mitte L. 787

Wasserzeichen / Kettenlinien

wohl unterer Teil einer Narrenkappe (drei Bälle)
25 mm (v)

Provenienz

August Sträter (1810-1897), Aachen (L. 787); dessen Auktion, Stuttgart 1898 (Lugt, Ventes 56298)

Bibliographie

Annemarie Stefes, Leonore van Sloten, Leonoor van Oosterzee: Tekenen in Rembrandts tijd. Meesterwerken uit de Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Museum Het Rembrandthuis, Amsterdam 2012, S.121, Nr.27, Abb.S. 44

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.191-192, Nr.262

Marit Gruijs: De tekeningen van Karel Dujardin (1626-1678), Diss. Univ. Utrecht 2003, S.22, 73, Nr.III-10, Abb.Pl. 40

Meesterlijk vee. Nederlandse veeschilders 1600-1900, Ausst.-Kat. Dordrecht u.a., Zwolle 1988, S.169

J.L.L. Tilanus: Het grafisch werk van drie Italianisanten. Jan Both, Nicolaes Berchem en Karel Dujardin, Diss. Univ., Gent 1975, S.164, bei Nr. B. 15-1

Bestiaire Hollandais, Ausst.-Kat. Institut Néerlandais, Paris 1960, S.19, Nr.14

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1898, Hamburg 1899, S.65

Katalog der berühmten Sammlung von Kupferstichen Radierungen Holzschnitten und Zeichnungen des verstorbenen Herrn Dr. August Straeter in Aachen, 10.-14.5., H. G. Gutekunst, Stuttgart 1898, S.106, Nr.1106