Joseph Georg Winter
Joseph Georg Winter
Winter, der sich 1783 nach dem Verlassen der kurfürstlichen Hautelisse-Manufaktur ganz der Malerei widmete, gilt neben Ridinger als der bedeutendste Tier- und Jagdschilderer des 18. Jahrhunderts. Vor allem in Zeichnungen und Radierungen hat er ähnlich wie sein Augsburger Kollege ein umfangreiches Werk hinterlassen, das Wald- und Jagdtiere in ihren verschiedenen Verrichtungen schildert. Die Hamburger Blätter haben allerdings keinen Bezug zu Winters Radierungen, die zumeist bereits vorher in den 1770er Jahren und in der ersten Hälfte der 1780er Jahre entstanden.(Anm. 1) Durch ihre auf den Tag genaue Datierung verlieh der Künstler ihnen einen ereignishaften Charakter gleich einer Berichterstattung über das Geschehen.
Peter Prange
1 Zum graphischen Werk Winters vgl. Andreas Andresen: Der Münchener Jagdmaler und Kupferstecher Joseph Georg Winter, in: Archiv für die zeichnenden Künste mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher- und Holzschneidekunst und ihre Geschichte 14, 1868, S. 188–220.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten links monogrammiert und datiert: "JGW:" (ligiert); rechts davon bezeichnet: "inv: 17 July ao 1786" (Feder in Grau)
Auf altem Unterlageblatt unten links bezeichnet: "11.10.7.4" (Bleistift)Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244), NH Ad: 01: 04, fol. 133: "J.G. Winter Ein wilder Eber wird von vielen Hunden überwältigt. Bez. J.G.W: inv: 17 July ao 1786 Feder Skizze, sehr lebendig. 11.10.7.4", am Rand: "?"; und Ad: 02: 01, S. 238; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.386-387, Nr.1156