Johannes Esaias (auch Johann E., Josef E.) Nilson, Zeichner
Kartusche für das Bildnis von Viktor Amadeus III., König von Sardinien, 1759
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Johannes Esaias (auch Johann E., Josef E.) Nilson, Zeichner

Kartusche für das Bildnis von Viktor Amadeus III., König von Sardinien, 1759

Johannes Esaias (auch Johann E., Josef E.) Nilson, Zeichner

Kartusche für das Bildnis von Viktor Amadeus III., König von Sardinien, 1759

Nilson schuf über hundert Bildnisse von europäischen Dynasten und Kirchenfürsten, die er auch stach. Die meisten dieser Zeichnungen entstanden Ende der 50er und zu Beginn der 60er Jahre, aus dieser Zeit stammen auch die vorliegenden Zeichnungen. Die künstlerische Leistung dieser Blätter beruht nicht auf den portraithaften Zügen der Dargestellten, deren Vorlagen zumeist Nilsons Freund und Berater Jakob Brucker (1696–1770) lieferte.(Anm.1) Sie treten vielmehr gegenüber den rahmenden Kartuschen zurück, in denen Nilson Einflüsse des französischen Rokoko aufnimmt und virtuos in eigenen Erfindungen verarbeitet.
Die Anfertigung der Vorlagen für den Stich ging dabei in zwei Schritten vor sich: Nilson zeichnete die Kartuschen, auf denen er das Oval für die Portraits frei ließ und ausschnitt. Das Portrait wurde von ihm oder einem Mitglied seiner Werkstatt extra gearbeitet und nachträglich in die Kartusche eingefügt. Dabei ist es wohl häufiger zu Verwechslungen gekommen, denn in mehreren Fällen stimmt der Dargestellte mit der für ihn im Stich vorgesehenen Kartusche nicht überein.
Das Blatt ist die Vorzeichnung zur Kartusche mit dem Bildnis von Victor Amadeus III. (1726–1796), König von Sardinien.(Anm.2) Ein Stich mit dem Bildnis des Königs (?) ist nachträglich eingeklebt.

Peter Prange

1 Marianne Schuster: Johann Esaias Nilson. Ein Kupferstecher des süddeutschen Rokoko 1721-1788, München 1936, S. 22.
2 Ebd., S. 128, Nr. 331.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts von der Mittte signiert und datiert: "J.E. Nilson inv: del: 1759" (Feder in Grau)

Oben links nummeriert: "14" (Bleistift); oben rechts nummeriert: "259" (Feder in Grau)

Provenienz

Erworben 1953 auf Auktion 46 bei Karl & Faber, München, aus Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung.

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.248, Nr.611

Die Campe'sche Historische Kunststiftung. Erwerbungen seit 1945, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1964, S.27, Nr.287

Wolf Stubbe: Hamburger Kunsthalle. Erwerbungen 1951-1957. II. Handzeichnungen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 3, 1958, S. 192-218, S.194

Neue Erwerbungen der Hamburger Kunsthalle 1945-1955, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1955, S.25, Nr.258

Graphik, Zeichnungen, Aquarelle, Auktion 46, 20.-21.11.1953, Karl & Faber, München 1953., S.55, Nr.388