Johannes de Bosch
Ideale Landschaft mit antiken Bauten,
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Johannes de Bosch

Ideale Landschaft mit antiken Bauten,

Johannes de Bosch

Ideale Landschaft mit antiken Bauten

Johannes de Bosch war befreundet mit Jan van Huysum und Isaac de Moucheron. Die durch diese Künstler vermittelte Gattung der „Idealen Landschaft“ französischer Prägung gehörte zu seinem bevorzugten Bildgegenstand.(Anm.2) Möglicherweise geht unser Blatt sogar auf eine Komposition Van Huysums zurück.(Anm.3) Die zart aquarellierte Zeichnung zeigt aber auch die begrenzten Fähigkeiten des Amateurzeichners, etwa in der stereotypen Wiedergabe des Baumschlages und den puppenhaft agierenden Staffagefiguren.(Anm.4)
In Bremen befindet sich eine verwandte Komposition in monochromer Ausführung, aber annähernd gleichem Format.(Anm.5)
Unser Blatt wurde rückseitig von eigener Hand datiert und mit der laufenden Nummer „730“ bezeichnet. Andere arkadische Landschaften des Künstlers sind in ähnlicher Weise bezeichnet, wobei die Nummern offensichtlich in chronologischer Ordnung gemäß dem Entstehungsjahr vergeben wurden.(Anm.6)

Annemarie Stefes

1 Die eigenen Zeichnungen De Boschs sind im Katalog der Nachlassauktion auf den S. 88–91, in den Alben N und O enthalten, die Beschreibungen jedoch zu allgemein gehalten, als dass unser Blatt identifiziert werden könnte.
2 Zu diesen Einflüssen vgl. Leslie A. Schwartz: The Dutch drawings in the Teyler Museum: Artists born between 1740 and 1800, Dutch drawings in the Teyler Museum, Bd. 4, Haarlem 2004, S. 99 mit Verweis auf ein Gedicht des Bernardus de Bosch.
3 Im Aukt.-Kat. Amsterdam, Gildemeester 1800, S. 61, Album G, Nr. 30 sind zwei Zeichnungen aufgeführt, deren Beschreibung durchaus auf unser Blatt bezogen werden könnte: „Twee stuks bevallige Arcadische Landschappen, gestoffeerd met Geboomte, Ruinen en andere aloude Gedenktekens, met verscheide Beeldjes gestoffeerd, beide uitvoerig met de pen en sapverwen geteekend; door J. de Bosch, naar J. van Huysum“; vgl. auch ebd. S. 63, Album G, Nr. 42 und 43. Bislang konnte unserem Blatt keine übereinstimmende Komposition Van Huysums zugeordnet werden; eng verwandt ist jedoch die gemalte „Arkadische Landschaft mit Büste der Flora“ in Den Haag, Koninklijk Kabinet van Schilderijen Mauritshuis, Inv.-Nr. 1113.
4 Vgl. J. Meerdink: Johannes de Bosch (1713-1785) en zijn tekeningen van Zeist in het midden der 18e eeuw, Zeist 1979, S. 24, 25.
5 Kunsthalle Bremen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 815 (210 x 288 mm), Corpus Gernsheim 60 816.
6 Dies ergibt sich aus einer Aufstellung der in Amsterdam, Haarlem und Leiden verwahrten De-Bosch-Landschaften, vgl. Te Rijdt, in: Cécile Kruyfhooft, Robert-Jan te Rijdt, Gert Jan van der Sman, Janno van Tatenhove: Het Kasteel van Loppem en de Stichting Jean van Caloen, in: Delineavit et Sculpsit 18, 1997, S. 1-63, S. 57, Anm. 1. Unser Blatt lässt sich gut einfügen zwischen zwei 1775 bzw. 1778 datierte Zeichnungen mit den Nummern 716 und 752, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1959-170 und Inv.-Nr. RP-T-1959-171.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts signiert: "J. d. Bosch." (Feder in Schwarz); auf dem Verso unten links nummeriert: "730." (Feder in Braun), rechts davon nummeriert(?): "1776."

Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Lilienwappen, ähnlich Heawood 1828 (nach 1746) oder 1831 (London?, 1748) (schwer erkennbar)
27-29 mm (h)

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Hamburger Kunsthalle gelangt.

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.132, Nr.139

J. Meerdink: Johannes de Bosch (1713-1785) en zijn tekeningen van Zeist in het midden der 18e eeuw, Zeist 1979, S.25