Johann Holst, (?)
Johann Holst, (?)
Das Thema des Blattes ist bisher als Nymphe und Satyr bezeichnet worden, doch hat bereits Harzen es richtig als Antiope erkannt, der Jupiter – vom Adler begleitet – in Gestalt eines Satyrs erschien. Das mit „Holtz“ signierte Blatt stammt möglicherweise von dem um 1700 und danach in Hamburg tätigen Tier- und Landschaftsmaler Johann Holst. Ihm zugeschrieben ist ein thematisch ähnliches Blatt in Berlin, das auf der Rückseite mit „J. Holst 1716“ bezeichnet ist.(Anm.1) Trotz der Unterschiede in der Technik – das Berliner Blatt ist in Feder und Kohle (?) auf blauem Papier ausgeführt – bestehen stilistische Ähnlichkeiten in der Figurenauffassung, die es möglich erscheinen lassen, dass auch das Hamburger Blatt von diesem Meister stammt.
Peter Prange
1 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 10521, vgl. Elfried Bock: Staatliche Museen zu Berlin: Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 193.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten rechts signiert und datiert: "Holtz f 1700" (Feder in Braun)
Auf dem Verso in der Mitte nummeriert: "5." (Feder in Braun); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244), NH Ad: 01: 04, fol. 129: "Holtz Jupiter in Gestalt eines Satyrs, von seinem Adler begleitet überrascht die schlafende Antiope. Bez. Holtz f 1701 Röthel und Tusche, pikant behandelt 4.0.3.3"; und Ad: 02: 01, S. 234; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.191, Nr.399