Johann Georg Waldreich (Waldtreich), Kupferstecher Matthias Scheits, Zeichner Stern'sche Druckerei, Lüneburg, Drucker
Die Verklärung Jesu (Matth. 17), 1672
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Johann Georg Waldreich (Waldtreich), Kupferstecher Matthias Scheits, Zeichner Stern'sche Druckerei, Lüneburg, Drucker

Die Verklärung Jesu (Matth. 17), 1672

Johann Georg Waldreich (Waldtreich), Kupferstecher Matthias Scheits, Zeichner Stern'sche Druckerei, Lüneburg, Drucker

Die Verklärung Jesu (Matth. 17), 1672
Aus: "Biblia, Das ist: Die gantze H. Schrifft Alten und Newen Testaments/ Deutsch/ D. Martin Luthers/ [...]", Lüneburg, 1672, III, S. 13 v

Im Bildhintergrund rechts ist die Schlüsselübergabe an Petrus zu sehen.

Ein künstlerisches Hauptwerk von Matthias Scheits waren die Illustrationen zu einer Bilderbibel, die 1672 im Verlag von Johann und Heinrich Stern in Lüneburg erschien - sie ist allgemein bekannt unter dem Namen Sternsche Bibel.(vgl. den Kommentar von Peter Prange bei Inv.-Nr. 23722). Mit ihren 153 Kupferstichen, an deren Ausführung vierzehn verschiedene Stecher in Augsburg, Nürnberg und Amsterdam beteiligt waren, avancierte die Sternsche Bibel zu einer der populärsten Bilderbibeln des 17. und 18. Jahrhunderts. Ihr Erfolg wurde erst im 19. Jahrhundert durch die Bilderbibel des Schnorr von Carolsfeld übertroffen (vgl. Inv.-Nrn. 69749-69986).
Von den 14 beteiligten Graphikern war Melchior Küsel (1674/77-1738) der wichtigste Stecher für die Darstellungen des Alten Testaments, im Neuen Testament ist er dagegen - wie auch sein Bruder Matthias Küsel (1629-1681) und Philipp Kilian (1628-1693) nicht mehr vertreten. Diese Szenen stammen vornehmlich von Johann Georg Waldreich (?-um 1680) und Jan de Visscher (1633/36-nach 1692). Die Graphiker hielten sich insgesamt sehr genau an die Vorlagen, wobei die Wiedergabe - ohne erkennbares System - gleichseitig und im Gegensinn erfolgte.
Zu den Vorzeichnungen vgl. allgemein die Erläuterungen von Peter Prange bei Inv.-Nr. 23722.

Peter Prange / David Klemm

Matth. 17, 1-13: "Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie beiseits auf einen hohen Berg. Und er ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie ein Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.
Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: HERR, hier ist gut sein! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine. Da er noch also redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören! Da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht! Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand denn Jesum allein. Und da sie vom Berge herabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt dies Gesicht niemand sagen, bis das des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Es ist Elia schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte."

Details zu diesem Werk

Beschriftung

In der Darstellung unten rechts bezeichnet: "MScheits [verbunden] fig. Hamb."; rechts davon signiert und bezeichnet: "J. G. Waldtreich sc"

Provenienz

Alter Bestand (mit großer Wahrscheinlichkeit vor 1915 erworben)