Johann Georg von Bemmel
Pferdeknechte mit Pferden, um 1710-20
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Johann Georg von Bemmel

Pferdeknechte mit Pferden, um 1710-20

Johann Georg von Bemmel

Pferdeknechte mit Pferden, um 1710-20

Die mit schwarzer Kreide überarbeitete Zeichnung mit stürzendem Pferd zeigt den Einfluss Johann Philipp Lembkes (1631– 1711), bei dem Bemmel die Tiermalerei erlernte. Typisch für Bemmel ist die skizzenhafte, leichte Strichführung mit pointierten Hervorhebungen in schwarzer Tusche. Allerdings zeigt die Komposition Bemmels Schwierigkeiten bei der Darstellung von perspektivischen Staffelungen, etwa der Pferdekörper. Bei vergleichbaren Blättern in Berlin (Anm. 1) und Bremen (Anm. 2) sind ähnliche Schwächen festzustellen. Das Monogramm entspricht jenem auf einer mit „1720“ datierten Zeichnung in Berlin „Reitertruppe nach links ziehend“.(Anm. 3) Wolf Eiermann hat ferner darauf hingewiesen, dass sich das Gebäude mit dem flachen Pyramidendach rechts im Hintergrund ähnlich auf einer Zeichnung in Schwerin „Reiter in Parklandschaft vor Gartenhaus“ findet.(Anm. 4)

Petra Roettig

1 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 6596, vgl. Elfried Bock: Staatliche Museen zu Berlin: Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 112.
2 Bremen, Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 890.
3 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 6597, vgl. Elfried Bock: Staatliche Museen zu Berlin: Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 112.
4 Wolf Eiermann, Stuttgart (Brief vom 30.11.2004). Schwerin, Staatliches Museum, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 1461 Hz, vgl. Ingrid Möller: Deutsche Zeichnungen 16.-18. Jahrhundert eigene Bestände, Staatliches Museum, Schwerin 1980, S. 72.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts monogrammiert: "JGB" (ligiert, Pinsel in Grau)

Unten rechts bezeichnet: "Gg v Bemmel AKD"; links daneben bezeichnet: "v H N 1500"; unten links bezeichnet: "Num 4 C tz." (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

ca. 32 mm

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerb aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.90-91, Nr.32