Die Reiterszene ist eine Kopie nach der Rötelzeichnung „Reiter und Hunde“ von Johann Philipp Lembke (1631–1711) im Nationalmuseum in Stockholm.1 Eiermann vermutet, dass Bemmel die Zeichnung während der Ausbildungszeit bei Lembke in Nürnberg anfertigte, noch bevor dieser 1684 nach Schweden abreiste. So fehlt der Zeichnung noch die Leichtigkeit der Darstellung im Vergleich zu den sicher skizzierten Tierdarstellungen Johann Philipp Lembkes. Einige Motive wurden von Johann Georg von Bemmel später in seine Gemälde übernommen, wie der zweite Reiter von links in ein Landschaftsbild mit Reitern.2 Der Reiter in Rückenansicht findet sich dagegen auf einer Nürnberger Vedute „Blick von der Weidenmühle zur Stadtmauer“, die zwischen 1680–90 in der Werkstatt von Willem van Bemmel entstand.3 Die Staffage auf diesen Vedutenreihen stammt hauptsächlich von Johann Georg von Bemmel, was durch die vorliegende Zeichnung bestätigt wird.
Bei der Signatur dürfte es sich um eine zeitgenössische Signatur von fremder Hand handeln.

Petra Roettig

1 Stockholm, Nationalmuseum, Inv.-Nr. NM 157/1866:32, vgl. Per Bjurström: German Drawings. Drawings in Swedish Public Collections Bd. 1, Stockholm 1972, o. S., Nr. 194, Abb.
2 Wolf Eiermann, Stuttgart (Brief vom 30.11.2004), hat darauf hingewiesen, dass das Gemälde als Peter von Bemmel am 5.12.2001 bei Neumeister, München, Auktion 314, Nr. 485, Abb., versteigert wurde.
3 Nürnberg, Fembohaus, Inv.-Nr. Gm 2125.