Johann Christoph Erhard
Johann Christoph Erhard
Um 1815 häufen sich in Erhards Werk Darstellungen von Soldaten verschiedener Nationen und Regimenter, die seit 1813 als Truppen der antinapoleonischen Koalition wiederholt vor den Toren Nürnbergs campierten. Kurz zuvor war aus Wien Johann Adam Klein zurückgekehrt, der sich dort erfolgreich zu einem Spezialisten des Soldatengenres entwickelt hatte, und es ist sicher dem Einfluss Kleins zuzurechnen, dass sich auch Erhard diesem Genre zuwandte. Doch im Gegensatz zu Klein streben seine Studien nur selten dessen Detailgenauigkeit an, zumal Erhard sie auch nicht aquarelliert hat. Da zudem eine Beschriftung fehlt, ist eine Identifizierung der Truppenteile nicht möglich; so muss offen bleiben, ob es sich bei Inv.-Nr. 23066 um russische oder bayerische Jäger handelt. Sicher um russische Kürassiere, teilweise zu Pferd, handelt es sich auf beiden Seiten von Inv.-Nr. 23064. Erhard muss die Szenen aus verschiedenen Einzelmotiven zusammengesetzt, so erscheint auf Inv.-Nr. 23064 recto die zweite Rückenfigur von links auch rechts am Rand. Sie hat Erhard dann auch in eine Radierung übernommen.(Anm. 1)
Peter Prange
1 Russische Kürassiere, vgl. Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 75, Nr. 102.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol.
Bibliographie
Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.238, Nr.156