Johann Anton Gumpp, Umkreis
Johann Anton Gumpp, Umkreis
Die Beschriftung des Blattes unten rechts legt nahe, dass es sich um ein Projekt für Innsbruck oder Umgebung handelt. Nicht eindeutig zu entscheiden ist, ob es sich dabei um einen Entwurf für eine Kirchenfassade oder doch für ein Festgerüst handelt. Stilistisch dürfte das Blatt in den Kreis der Familie Gumpp, vor allem des Malers Johann Anton Gumpp (1654–1719) gehören. Dessen Heilig-Grab-Entwürfe, von denen sich einige in der Staatlichen Graphischen Sammlung München befinden, erscheinen in einzelnen Details vergleichbar, auch wenn die in den jeweiligen Entwürfen verwendeten figurativen Elemente stilistisch doch voneinander abweichen. Die Wolkengloriole erscheint auf dem Entwurf für ein Heiliges Grab(Anm.1) ähnlich leicht hingestrichelt wie auch die Architektur in der Verwendung von freigestellten Säulen in die Richtung der Familie Gumpp weist, deren Umkreis das Blatt angehören dürfte.
Peter Prange
1 München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 32099 (Sammlung Halm-Maffei XIV, 71).
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten Maßstab angegeben, rechts bez.: "Schuh (?)/ Halber Innsprugger (?)schuh(?)" (Feder in Schwarz)
Wasserzeichen / Kettenlinien
Schlange mit Initialen "H" links und "S" rechts, Heawood 3762 (ohne Lokalisierung, wohl um 1570)
26 mm
Verso
Titel verso: Architekturstudien
Technik verso: Bleistift
Provenienz
Marie Callisen, geb. Lawaetz (1822-1901), Altona bei Hamburg (nicht bei Lugt); ihr Vermächtnis 1886 an die Kunsthalle, nach ihrem Tod 1901 der Kunsthalle übergeben.
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.175, Nr.357
Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1901, Hamburg 1902, S.32-3