Johann Adam Klein
Russische Dragoner in Nürnberg, 1815
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Johann Adam Klein

Russische Dragoner in Nürnberg, 1815

Johann Adam Klein

Russische Dragoner in Nürnberg, 1815

Das auf beiden Seiten benutzte Blatt zeigt auf der Vorderseite, die am 22. Oktober 1815 entstand, Dragoner des Regiment Tatarski (vgl. Kat. 23469), das im Oktober 1815 bei Nürnberg biwakierte. Am selben Tag entstand ein weiteres Aquarell mit russischen Ulanen vom Regiment Tatarski (Anm. 1).
Die Bleistiftzeichnung auf dem Verso, die Harzen noch als die Vorderseite angesehen hatte, entstand einen Tag zuvor am 21. Oktober und stellt einen russischen Munitionswagen vor dem weißen Turm dar. Den Munitionswagen verwendete Klein in seinem 1816 entstandenen Aquarell „Kosaken zu Pferde bei einem rastenden Planwagen“ (Anm. 2). Zudem erinnert die genrehafte Szene an die 1816 entstandene Radierung „Die beiden Russen bei dem Bagagewagen“, auf der ebenfalls ein Soldat bei dem Wagen sitzt und an einem Tuch näht (Anm. 3).
Am gleichen Tag entstand eine Zeichnung eines russischen Fuhrwerks vor dem Neuen Tor von Georg Christoph Wilder, die möglicherweise denselben Wagen darstellt (Anm. 4). Auch hier sitzt ein russischer Soldat neben dem Wagen, um seinen Mantel zu flicken.
1 Russische Ulanen vom Regiment Tatarski, 1815, Bleistift, Aquarell, Nürnberg, Stadtgeschichtliche Museen, Inv. Nr. Norica 158, vgl. Renate Freitag-Stadler: Johann Adam Klein 1792-1875. Zeichnungen und Aquarelle, Bestandskatalog der Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg, Nürnberg 1975, S. 157, Nr. 200, Farbtaf. S. 54.
2 Kosaken zu Pferde bei einem rastenden Planwagen, 1816, Aquarell, 204 x 296 mm, Schweinfurt, Museum Georg Schäfer, Inv. Nr. 130096 A, vgl. Der frühe Realismus in Deutschland 1800-1850. Gemälde und Zeichnungen aus der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt, Ausst.-Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg 1967, S. 186, Nr. 138, Abb.
3 Vgl. Conrad Jahn: Das Werk von Johann Adam Klein. Maler und Kupferätzer zu München, München 1863, München 1863, S. 68, Nr. 178.
4 Georg Christoph Wilder, Russische Fuhrwerke vor dem Neutor in Nürnberg, 1815, Bleistift, Feder in Schwarz, 206 x 298 mm, Nürnberg, Stadtgeschichtliche Museen, Inv. Nr. Norica 752, vgl. Matthias Mende: Georg Christoph Wilder. Ein Nürnberger Zeichner des 19. Jahrhunderts. Mit einem Beitrag von Wilhelm Schwemmer, Nürnberg 1986, S. 46, Nr. 5, Abb
Peter Prange

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben links bezeichnet, datiert und signiert: "russische Dragoner gez. in Nürnberg den 22. Fbr 1815. v. Klein" (Feder in Braun; Signatur: Feder in Grau); auf dem Verso oben links bezeichnet, datiert und signiert: "russischer Munitionswagen gez. bei Nürnberg den 21. Fbr 15. J. A. Klein" (Feder in Braun; Signatur: Feder in Grau)

Verso

Titel verso: Russischer Munitionswagen mit zwei lagernden Soldaten und der Nürnberger Stadtbefestigung mit dem Weißen Turm im Hintergrund

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Sammlung Johann Matthias Commeter (1791-1869) und Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg; seit 1856 Sammlung Johann Matthias Commeter, Hamburg; 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neueröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 28, Fol. 780: Ein Russischer Pferdewagen vor den Mauern von Nürnberg, daneben zwey Soldaten der eine von ihnen {unleserlich} sich wendend(?). [...] in Bleist Russischer Munitionswagen gez. in Nürnberg den 21 Fbr 15 J. AKlein Kehrseite. Russischer Dragoner. Bleistift mit der Feder überarbeitet, einer derselben nebst seinem Pferd in Aquarell beendigt. Russische Dragoner gez. in Nürnberg den 22 Fbr 1815 J. AKlein br. 8.2 H. 5.1")

Bibliographie

Parcours. Die Rücken der Bilder, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2004, S.53, o. Abb.