Jan van Nickelen
Italienische Landschaft mit Baum und Steinbrücke,
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Jan van Nickelen

Italienische Landschaft mit Baum und Steinbrücke,

Jan van Nickelen

Italienische Landschaft mit Baum und Steinbrücke

Von Inv.-Nr. 22244 und dem dort als Referenzwerk zitierten Londoner Blatt unterscheidet sich diese Zeichnung in ihrer trockenen Ausführung und der teppichhaft-gleichmäßigen Struktur.(Anm.1) Auch die Figuren sind flächiger angelegt, ihre Konturen punktuell verstärkt. Vielleicht sind diese Abweichungen ein Hinweis auf spätere Entstehung.
In gleicher Weise gearbeitet ist eine ebenfalls monogrammierte Zeichnung in der Londoner Witt Collection.(Anm.2) Diesem Blatt attestierte An Zwollo eine Nähe zu Werken des Hendrik van der Straaten (um 1665–1722),(Anm.3) und dies gilt in gleicher Weise für die vorliegende Zeichnung.(Anm.4) Am ehesten lässt sich diese stilistische Verwandtschaft durch das gemeinsame künstlerische Umfeld erklären, denn Van der Straaten lebte für eine gewisse Zeit ebenfalls in Haarlem, wo er 1687 als Gildemitglied eingeschrieben war. Der Haarlemer „genius loci“ könnte auch die Nähe zu Zeichnungen des Jan van der Meer (II) erklären.(Anm.5) Denkbar wäre eine Ausbildung bei demselben Lehrmeister, doch ließ sich dies bislang nicht nachweisen.

1 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1836,0811.378 (143 x 187 mm).
2 London, Courtauld Institute of Art, Inv.-Nr. D.1952.RW.2280.
3 Notiz auf dem Photokarton des RKD.
4 Vgl. Zeichnungen Van der Straatens in Göttingen, Kunstsammlungen der Georg-August-Universität, Inv.-Nr. Sammlung Uffenbach, H 169–171; Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Inv.-Nr. AE 840, Inv.-Nr. AE 841 und Inv.-Nr. AE 949. Vgl. auch Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 5. 11. 2002, Nr. 97 und 99.
5 Vgl. Inv.-Nrn. 1932-176 und 39465.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte monogrammiert: "IVN" (schwarze Kreide)

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Narrenkappe (wie 22244), Heawood deest, klein, Höhe etwa 75 mm, dünne, weit ausladende Kappenzipfel, fliehendes Kinn, darunter konkav eingeschwungen, weicher kurzer Kragen, herabhängend; drei Bälle
22-24 mm (h)

Provenienz

Frederik Carel Theodoor van Isendoorn à Blois (1784-1865), Cannenburg bei Vaassen (L. 2610); Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 236; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.409-410, Nr.727