Jan de Bisschop, Zeichner, Nachahmer Jan de Bisschop, Stecher, nach Taddeo Zuccari (auch: Zuccaro), Zeichner, Erfinder
Der Evangelist Markus,
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Jan de Bisschop, Zeichner, Nachahmer Jan de Bisschop, Stecher, nach Taddeo Zuccari (auch: Zuccaro), Zeichner, Erfinder

Der Evangelist Markus,

Jan de Bisschop, Zeichner, Nachahmer Jan de Bisschop, Stecher, nach Taddeo Zuccari (auch: Zuccaro), Zeichner, Erfinder

Der Evangelist Markus

Das konzentriert gearbeitete Blatt lag erst unter den anonymen Italienern des 18. Jahrhunderts, galt anschließend als Arbeit Francesco Allegrinis (1615/20–nach 1679) nach Dürer-Vorlage, bis der Zusammenhang mit Jan de Bisschops „Paradigmata Graphices“ (1671) erkannt wurde. Unsere Zeichnung stimmt seiten- und annähernd maßgleich mit dem stehenden Evangelisten auf fol. 39 überein. De Bisschops Radierung wiederum geht auf eine heute in London verwahrte Kopie nach Taddeo Zuccaro zurück.(Anm.1)
Im Detail – etwa dem Faltenwurf und den hier fehlenden Löwen – steht die Hamburger Zeichnung der Radierung näher als der mutmaßlichen Vorlage. Auf eine Funktion als Nachzeichnung deuten auch die stilistischen Unterschiede zu den erhaltenen Vorzeichnungen De Bisschops: Seine Entwürfe zu den „Paradigmata“ sind flüssig mit Feder gezeichnet und breit und großzügig laviert. Unlavierte, seitengleich mit den Stichen übereinstimmende Zwischenstufen in Feder sind hingegen nicht bekannt.(Anm.2) Letztlich bestätigen Kopien wie das Hamburger Blatt die vom Herausgeber der Stiche beabsichtigte Vorbildfunktion der „Paradigmata Graphices“.
Rätselhaft ist in diesem Zusammenhang lediglich die vermutlich auf Pietro da Cortona verweisende Beischrift, deren Schrifttypen den „Paradigmata“ entsprechen: Nimmt die Zeichnung Bezug auf einen heute unbekannten Radierungszustand mit abweichender Inschrift? Oder verweist die Beischrift auf den aus Sicht des Zeichners mutmaßlichen Inventor der Figur?

Annemarie Stefes

1 London, Courtauld Institute of Art, Inv.-Nr. D.1952.RW.2383, Renske E. Jellema, Michiel Plomp: Episcopius - Jan de Bisschop (1628-1671), advocaat en tekenaar, Ausst.-Kat. Amsterdam, Museum het Rembrandthuis, Zwolle 1992/93, Abb. 18, vgl. Jan Gerrit van Gelder, Ingrid Jost: Jan de Bisschop and his Icones & Paradigmata. Classical Antiquities and Italian Drawings for Artistic Instruction in Seventeenth Century Holland, hrsg. von Keith Andrews, Dornspijk 1985, S. 270.
2 Vgl. Jan Gerrit van Gelder, Ingrid Jost: Jan de Bisschop and his Icones & Paradigmata. Classical Antiquities and Italian Drawings for Artistic Instruction in Seventeenth Century Holland, hrsg. von Keith Andrews, Dornspijk 1985, S. 59.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Bezeichnet unten rechts: "P. de Cort d." (Feder in Braun)

verso oben rechts L. 1234

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 25 mm (v)

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi, 1908

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.109, Nr.95

Episcopius - Jan de Bisschop (1628-1671), advocaat en tekenaar, Ausst.-Kat. Museum het Rembrandthuis, Amsterdam 1992, S.59, 61, Abb.18