Jan Brueghel (der Ältere)
Verschiedene Jagdhörner, Falkenkappen und Pulverhörner, um 1617
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Jan Brueghel (der Ältere)

Verschiedene Jagdhörner, Falkenkappen und Pulverhörner, um 1617

Jan Brueghel (der Ältere)

Verschiedene Jagdhörner, Falkenkappen und Pulverhörner, um 1617

Harzen inventarisierte die Zeichnung unter dem Namen des Peeter van Avont (1600–1652). Vermutlich dachte er an eine von diesem herausgegebe Radierungsfolge Wenzel Hollars, die aber zum Großteil auf Motive Jan Brueghels (I) zurückgeht.(Anm.1) Matthias Winner zog 1972 aus dieser Verbindung die korrekte Schlussfolgerung und publizierte das Hamburger Blatt als Werk des Jan Brueghel (I).
Vergleichbare Detailstudien sind im Œuvre des Künstlers kaum erhalten, technisch verwandt ist allein ein Blumenstilleben in London.(Anm.2) Brueghel verwendete die hier gezeichneten Gegenstände auf verschiedenen Gemälden: der „Allegorie des Gehörs“ in Madrid, „Dianas Aufbruch zur Jagd“ in Paris, der Münchner „Heimkehr Dianas von der Jagd“ und den in Zusammenarbeit mit Rubens entstandenen, in drei Fassungen vorliegenden „Schlafenden Nymphen, von Satyren belauscht“.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Richard Pennington: A descriptive catalogue of the etched work of Wenceslaus Hollar 1607-1677, Cambridge 1982, Nr. 2053 oder 2054. Bereits 1923 hielt Zoege von Manteuffel einen Zusammenhang mit – ihm allerdings unbekannten – Brueghel-Zeichnungen für möglich, vgl. Hans Mielke: Wenzel Hollar. Radierungen und Zeichnungen aus dem Berliner Kupferstichkabinett, Berlin 1984, S. 43.
2 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1905,0915.1012.
3 Madrid, Museo del Prado, Inv.-Nr. 1395, Klaus Ertz: Jan Brueghel der Ältere. Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Köln 1979, Nr. 329; Paris, Musée de la Chasse et de la Nature, Inv.-Nr. 68.3.1, ebd. Nr. 354; München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 842, ebd., Nr. 356. Die drei Fassungen der „Nymphen“ befinden sich in Paris, Musée de la Chasse et de la Nature, Inv.-Nr. 68.3.2, Campione, Sammlung Silvano Lodi und München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 344/3884, Ertz 1979, Nr. 355, 357 und 358.

Details zu diesem Werk

Wasserzeichen / Kettenlinien

Sichel, vgl. Heawood 853 (Paris 1561), 854 (NP 1568), aber nicht klar zu erkennen, evtl. zerstört
23 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 3: "Studien von Jagdhörnern Falkenkappen Wild... u See? Feder. Bister. 11.0/7.9"; NH Ad: 02: 01, S. 242 als "P. v. Avont"); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Teréz Gerszi and Louisa Wood Ruby: Jan Brueghel. A Magnificent Draughtsman, Ausst.-Kat. Snijders & Rockox House, Antwerpen 2019, S.98, Abb., Nr.35

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.151, Nr.176

Anne T. Woollett, Ariane van Suchtelen: Rubens & Brueghel. A working Friendship, Ausst.-Kat. Los Angeles, J. Paul Getty Museum; Den Haag, Mauritshuis, Zwolle 2006-2007, S.109, 112, Abb.64

Brueghel. Une dynastie de peintres, Ausst.-Kat. Palais des Beaux Arts, Brüssel 1980, S.211, Nr.168 mit Abb.

Klaus Ertz: Jan Brueghel der Ältere. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Köln 1979, S.621, bei Nr. 329

Pieter Bruegel als Zeichner, Ausst.-Kat. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett, Berlin 1975, S.104, bei Nr. 127

Matthias Winner: Neubestimmtes und Unbestimmtes im zeichnerischen Werk von Jan Brueghel d. Ä., in: Jahrbuch der Berliner Museen 14, 1972, S. 122-160, S.146-150, Abb.27