Jacopo Confortini
Die Hochzeit zu Kana, um 1630
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Jacopo Confortini

Die Hochzeit zu Kana, um 1630

Jacopo Confortini

Die Hochzeit zu Kana, um 1630

Die Zeichnung mit der Darstellung der „Hochzeit zu Kana“ wurde in der Kunsthalle seit Harzens Einschätzung dem vorwiegend in Florenz tätigen Giovanni da San Giovanni (1592–1636) zugeschrieben. Dank der Forschungen von Christel und Gunther Thiem konnte das Blatt dann sicher Jacopo Confortini zugeschrieben werden. Sie erkannten in der Zeichnung eine Vorstudie für dessen 1631 gemaltes Fresko im ehemaligen Refektorium von Santa Trinità in Florenz.(Anm.1) Weitere Detailstudien zu der Gesamtkomposition befinden sich in Oxford (Anm.2), Paris (Anm.3) und Rom (Anm.4).
Confortini hat auch ein weiteres Refektoriums-Fresko in Santa Trinità mit der Darstellung „Maria Magdalena salbt Christus die Füße“ akribisch vorbereitet. Vorzeichnungen dazu befinden sich u. a. in Berlin, Oxford, London und Rom.(Anm.5)
Dem Hamburger Blatt kommt in der Kenntnis des lange Zeit nicht beachteten Zeichners Confortini eine wichtige Stellung zu. Es bildete gemeinsam mit einigen anderen Zeichnungen, u. a. in Coburg, den Ausgangspunkt der verdienstvollen Rekonstruktionsarbeit des Ehepaars Thiem.

David Klemm

1 Kartonnotiz. Keith Andrews hat dieser Attribution 1968 mit einer Kartonnotiz zugestimmt.
2 Oxford, Ashmolean Museum, Parker 898; Karl Theodor Parker: Catalogue of the Collection of Drawings in the Ashmolean Museum, II, Italian Schools, Oxford 1956, S. 569, Nr. 898 (Addenda).
3 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 1961.
4 Rom, Istituto Nazionale per la Grafica, Gabinetto Nazionale delle Stampe, Inv.-Nr. FC 112.
5 Vgl. Christel Thiem: Florentiner Zeichner des Frühbarock. Italienische Forschungen herausgegeben vom Kunsthistorischen Institut in Florenz. Dritte Folge. Bd. 10, München 1977, S. 362.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte Stempel der Sammlung Sandby (L. 2112); unten rechts: Stempel der Sammlung Hone (L. 2793); unten rechts bezeichnet: "Gio d..t°. Giovanni" (Bleistift); auf dem Verso unten in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ: Dreiberg mit Lilie darüber in doppelkonturigem Kreis; ähnlich Heawood 1619 (Florenz 1619/20), 1626 (o.O. o.D.) und Piccard XVI, Abt. V, 1607-1610 (Augsburg 1555/56, Rom 1556, Rom 1560).

Provenienz

Nathaniel Hone (1718-1784), London (L. 2793); Paul Sandby (1725-1809), London (L. 2112); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 214 (als Giovanni da San Giovanni); NH Ad : 01 : 03, fol. 109 (als Giovanni da San Giovanni): "Das Wunder auf der Hochzeit zu Cana, die Verwandlung des Wassers in Wein. Halbrunde Lünette. Bez Gio di S. Giovanni Kreidezeichnung. 12.6. 8.4 Samml Hone u P. Sandby."; am Rand: "Auge"; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.153-154, Nr.181

Die florentinische Zeichnungen des Seicento, Ausst.-Kat. Frankfurt am Main, Frankfurter Kunstverein, Florenz 1988, S.204, Nr.bei Nr. 105

Christel Thiem: Florentiner Zeichner des Frühbarock. Italienische Forschungen herausgegeben vom Kunsthistorischen Institut in Florenz. Dritte Folge. Band X, München 1977

James Byam Shaw: Drawings by Old Masters at Christ Church Oxford, 2 Bde, Oxford 1976, S.101, Nr.bei Nr. 291

Keith Andrews: Catalogue of Italian Drawings, National Gallery of Scotland, Bd. 1, Cambridge 1968, S.42, Nr.bei D 3336

Christel Thiem, Gunther Thiem: Der Zeichner Jacopo Confortini, in: Mitteilungen des Kunsthistorischen Instituts in Florenz 11, 1964, S. 153-165, S.152-154, Abb.2