Jacopo Bassano (Nachahmer) Jacopo Bassano, eigentlich Jacopo da Ponte
Die Heimreise des jungen Tobias,
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Jacopo Bassano (Nachahmer) Jacopo Bassano, eigentlich Jacopo da Ponte

Die Heimreise des jungen Tobias,

Jacopo Bassano (Nachahmer) Jacopo Bassano, eigentlich Jacopo da Ponte

Die Heimreise des jungen Tobias

Nachzeichnung von Jacopo Bassanos Gemälde „Die Heimreise des jungen Tobias“ in der Dresdner Gemäldegalerie.(Anm.1) Dargestellt ist die Rückkehr des reich beschenkten Tobias in seine Heimat (Buch Tobias, Apokryphen). Das Blatt wurde ursprünglich als Bassano inventarisiert, dann aber zu den anonymen Italienern des 17. Jahrhunderts umgelegt. Zwischenzeitlich wurde von Regteren-Altena eine Zeichnung Jan de Bisschops nach Castiglione in Erwägung gezogen.(Anm.2) Durch den eindeutigen Bassano-Bezug ist dies zwar auszuschließen, doch bleibt der Bezug zu Jan de Bisschop diskutabel.
Das Blatt lässt sich nicht mit gesicherten Zeichnungen Jacopo Bassanos in Verbindung bringen. Die Komposition wird abgesehen von kleineren Änderungen recht genau wiedergegeben. Auffallend ist der starke Einsatz der Lavierung, wodurch viele Details des Gemäldes bewusst zurückgedrängt werden.
Wenig Beachtung fand beim Kopisten Bassanos eindrucksvolle Landschaftsgestaltung. Die freie Handhabung der Lavierung und vor allem die stark abstrahierende Art der Baumdarstellung im Hintergrund lassen auf einen Zeichner des 18. Jahrhunderts schließen.(Anm.3) Das Gemälde befand sich mit seinem Gegenstück „Der Zug der Israeliten durch die Wüste“ bis 1747 in der Sala Grimani in Venedig und gelangte von dort in die Dresdner Galerie. Es ist also sehr gut vorstellbar, dass die Kopie noch in Venedig entstanden ist.

David Klemm

1 Gemäldegalerie Dresden 1992, S. 106, Nr. 254, mit Abb. (Beitrag Angelo Walther). Walther nimmt eine Mitarbeit von Jacopos Sohn und Mitarbeiter Francesco an, während Arslan hier ein Werk des Gerolamo Bassano unter Beteiligung Francescos sieht.
2 Undatierte Notiz auf der Karteikarte.
3 Mündlicher Hinweis von Alessandro Nova, 1. 12. 2005.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links: Stempel der Sammlung Mouriau (L. 1853); auf dem Verso oben links nummeriert: "N 71 [?] (Bleistift); unten links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unterhalb davon nummeriert: "660" (Bleistift); unten links: Abklatsch des Stempels der Sammlung Mouriau (L. 1829); unterhalb davon nummeriert: "1630[?]" (Bleistift); unten rechts bezeichnet: "G" (Technik?)

Provenienz

A. Mouriau (1. H. 19. Jh.), Belgien (L. 1853); erworben vom Kunstmakler Christian Meyer (1811-1886), Hamburg (nicht bei Lugt), von diesem verkauft am 15.03.1866 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg (Hamburger Kunsthalle, Archiv, Eingangsbuch „Inventarium der hamburgischen städtischen öffentlichen Gemälde Gallerie“, S. 78, Nr. 30 als „Jacopo da Ponte (Bassano)", übergegangen 1869 in den Besitz der Kunsthalle.

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.87, Nr.39

Catalogue de la riche Collection de dessins anciens, composant le Cabinet de M. A. Mouriau, ancien Capitaine au service de Belgique, 11./12.3.1858, M. Delbergue-Cormont, Paris, Hotel des Commissaires-Priseurs 1858