Jacob van der Ulft
Reisende im Haager Gehölz, 1679 - 1689
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Jacob van der Ulft

Reisende im Haager Gehölz, 1679 - 1689

Jacob van der Ulft

Reisende im Haager Gehölz, 1679 - 1689

Jacob van der Ulft gehörte wie Jan de Bisschop und Constantijn Huygens zu den auf hohem Niveau „dilettierenden“ Zeichnern des 17. Jahrhunderts. Der ausgebildete Glasmaler war seit 1661 für den Magistrat seiner Heimatstadt Gorinchem (Gorkum) tätig.(Anm.1) Neben italianisierenden Landschaften in der Nachfolge Jan de Bisschops (vgl. Inv.-Nr. 21710) zeichnete er auch heimische Szenerien nach eigenen Eindrücken. Zu dieser Werkgruppe gehört die vorliegende Ansicht aus dem Haager Gehölz. Ein Zusammenhang mit seinem für 1679 dokumentierten Aufenthalt in Den Haag ist anzunehmen.(Anm.2)
In der stilistischen Ausführung erinnert das vorliegende Blatt an Zeichnungen wie die unvollständig „168.“ datierte Landschaft im British Museum oder eine 1686 datierte Zeichnung an unbekanntem Standort.(Anm.3) Die Bezeichnung „int haegse Bos“ stammt sicher von des Künstlers eigener Hand.

Annemarie Stefes

1 Fieke Tissink, F. H. de Wit: Gorkumse schilders in de Gouden Eeuw, Gorkum 1987, S. 33, 47.
2 Ebd. S. 44–45.
3 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1861,0810.52 (149 x 144 mm); Aukt.-Kat. London, Christie’s, 12. 12. 2003, Nr. 523 a.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Bezeichnet unten Mitte: "int haegse Bos." (Feder in Braun)

Verso oben links nummeriert von der Hand Rövers (?): "XXV / 49" (Graphit, vgl. L. 2984a-c); unten links nummeriert von der Hand Goll van Franckensteins: "N. 2763." (Feder in Rot, L. 2987), rechts daneben L. 1328; auf dem alten Untersatzbogen unten Mitte nummeriert: "N 17" (Bleistift); unten rechts: "S: 26, 28" (Bleistift, undeutlich); unterhalb davon bezeichnet: "Jacob v. d. Ulfft." (Feder in Braun, wohl 18./ 19. Jh.)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Lilienwappen, ähnlich Heawood 1780 (London 1680)
ca. 25 mm (h)

Provenienz

Wohl Valerius Röver (1686-1739), Delft (vgl. L. 2984a-c); Cornelia Röver-van der Dussen (1689-1762); 1761 über Hendrik de Leth (1696-1766), Amsterdam verkauft an Johann Goll van Franckenstein I (1722-1785), Amsterdam (L. 2987); Johan Goll van Franckenstein II (1756-1821), Amsterdam (L. 2987); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 68: "[Jac. van der Ulft] Haidelandschaft mit sparsamem Baumwuchs; ein Weg der sich durch den Sand windet {ist mit} wird durch einige Reisende belebt. Ebenso ausgeführt {Feder und Bister} Hinten bezeichnet jnt haegse Bos. 11.0.7.4. Samml. Goll v Fr."; NH Ad: 02: 01, S. 272); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.551, Nr.1044