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Hermanus van Brussel, Umkreis Cornelis Pietersz. Bega, ehemals zugeschrieben
Am Boden sitzende BĂ€uerin,
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Hermanus van Brussel, Umkreis Cornelis Pietersz. Bega, ehemals zugeschrieben

Am Boden sitzende BĂ€uerin,

Hermanus van Brussel, Umkreis Cornelis Pietersz. Bega, ehemals zugeschrieben

Am Boden sitzende BĂ€uerin

Die alte Zuschreibung an Cornelis Bega wurde wurde schon in einer anonymen Karteinotiz in Frage gestellt und ist aus stilistischen GrĂŒnden mit Sicherheit auszuschließen.(Anm.1) Robert-Jan te Rijdt hielt das Blatt zu Recht fĂŒr eine Arbeit aus dem 18. Jahrhundert.(Anm.2) Eine stilistisch eng verwandte Zeichnung in Rötel, auf der möglicherweise sogar dasselbe Modell wiedergegeben ist, befindet sich in Toronto als Werk des Hermanus van Brussel.(Anm.3) Sicher entstanden beide Zeichnungen im Zusammenhang mit einer der zahlreichen Zeichengesellschaften des spĂ€ten 18. Jahrhunderts. Die grundsĂ€tzliche Verwandtschaft mit Figurenstudien von Cornelis Bega und Gerrit Berckheyde lĂ€sst sich erklĂ€ren durch die Vorbildfunktion, die diese fĂŒr die nachfolgenden KĂŒnstlergenerationen der Stadt Haarlem inne hatten.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Undatierte Karteinotiz im Archiv des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle: „Möglicherweise Kopie nach einer Original-Zeichnung. Zur Behandlung von Gewand und HĂ€nden vgl. Zeichnung in Weimar (Prestel-Gesellschaft, Zeichnungen Alter Meister zu Weimar, I, Taf. 17)“.
2 Mitteilung vom 23. 2. 2008 im Anschluss an das Symposium „NiederlĂ€ndische Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
3 Toronto, Art Gallery of Ontario, Inv.-Nr. 6611.
4 Ein gutes Beispiel fĂŒr eine verwandte Berckheyde-Figur mit Ă€hnlich plumpen HĂ€nden und FĂŒĂŸen und den charakteristisch mandelförmigen Augen ist die „G. B.“ monogrammierte „Studie eines trinkenden Mannes“, Aukt.-Kat. Amsterdam, Sotheby’s, 15. 11. 1995, Nr. 184. Die NĂ€he zu fein schraffierten Studien Begas war ausschlaggebend fĂŒr die alte Zuschreibung, vgl. „Sitzende Frau im Profil“, Vorden, Sammlung V. d. S., Peter Schatborn: Dutch Figure Drawings from the seventeenth century, Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Washington, National Gallery of Art, Den Haag 1981, Nr. 10, oder „Stehende Frau“, Cambridge, Fitzwilliam Museum, Inv.-Nr. PD.133-1963,David Scrase: Das goldene Jahrhundert. HollĂ€ndische Meisterzeichnungen aus dem Fitzwilliam Museum Cambridge, Ausst.-Kat. MĂŒnchen, Staatliche Graphische Sammlung; Heidelberg, KurpfĂ€lzisches Museum; Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum; Cambridge, The Fitzwilliam Museum, 1995/96, Nr. 80.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso in der Mitte L. 1233, durchgestrichen, unterhalb davon L. 1235a mit Datum: 25. 7. 1950

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 30 mm (h)

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi 1908

Bibliographie

Stefes, Annemarie: NiederlĂ€ndische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.153, Nr.179

Mary Ann Scott: Cornelis Bega (1631/32-1664) as Painter and Draughtsman, Bd. 2, Ann Arbor, University of Maryland, Univ., Diss. 1984, S.426, Nr.D 216