Heinrich Theodor Wehle
Die Sanainesche Brücke über die Debeda bey Ahvert in Georgien, 1803
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Heinrich Theodor Wehle

Die Sanainesche Brücke über die Debeda bey Ahvert in Georgien, 1803

Heinrich Theodor Wehle

Die Sanainesche Brücke über die Debeda bey Ahvert in Georgien, 1803

Das Motiv der einbogigen Brücke über die Debeda hat Wehle noch einmal in einem anderen Blatt, dort allerdings von der Seite, dargestellt.(Anm.1) Sie wurde im 12. Jahrhundert im Auftrag der Königin Nana errichtet und führte zum Kloster Sanahin.(Anm.2) Das Hamburger Blatt ist eines der wenigen, die über der reinen Federzeichnung mit dem Pinsel laviert wurden. Dadurch erreicht Wehle eine außergewöhnliche Lichtwirkung, die ganz wesentlich von der effektvollen Beleuchtung der Treppe und den starken Hell-Dunkel-Kontrasten bestimmt ist. Stilistisch vergleichbar ist ein Blatt mit der Darstellung der Darjalschlucht bei Tiflis in Görlitz.(Anm.3) In dem teilweise ungestümen Strich der Feder ist noch der Einfluss Christoph Nathes (1753–1806), des ersten Lehrers von Wehle, spürbar.

Peter Prange

1 Bautzen, Stadtmuseum, Inv.-Nr. R 8276, vgl. Ausst.-Kat. Bautzen 2005, S. 197, Nr. Z 95, Abb.
2 Vgl. hierzu Hartmut Hofrichter: Baukunst der Armenier im Mittelalter, in: Armenien. 5000 Jahre Kunst und Kultur, hrsg. v. der Stiftung für armenische Studien, Tübingen 1995, S. 55.
3 Görlitz, Städtische Kunstsammlungen, Inv.-Nr. 25–26, vgl. Ausst.-Kat. Bautzen 2005, S. 198, Nr. Z 104, Abb.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oben in der Mitte bezeichnet: "Die Sanainesche Brücke über die Debeda bey Ahvert in Georgien" (Bleistift)

Auf dem Verso in der Mitte bezeichnet: "Kat. 22." (Bleistift); auf dem ehemaligen Unterlagekarton Stempel: der Sammlung Schönberg-Rothschönberg und in alter Tintenschrift nummeriert: "57"

Provenienz

Rahel Dorothea Wehle, Dresden; Xaver Maria Cäsar von Schönberg-Rothschönberg (1768-1853), Teplitz/Dresden (Lugt 2266); Arthur von Roth-Schönberg-Rothschönberg (1802-1870), Dresden (nicht bei Lugt); 1858 bei Rudolph Weigel, Leipzig, versteigert; zwischen 1858 und 1886 in den Besitz der Kunsthalle übergegangen

Bibliographie

Ch. Heilmann, C. Denk, A. Strobl, B. Maaz, A. Tacke, W. Busch u. weiter, Landschftsmalerei, eine Reisekunst: Mobilität und Naturerfahrung im 19. Jahrhundert, München: Deutscher Kunstverlag 2017 - 360, S.65, Abb.65

Dali Kandelaki: Heinrich Theodor Wehles Reise nach Georgien, hrsg. von Staatliche Iwane Dshawachischwili Universität Tbilissi, 2010, S.72-73, Abb.

In the realm of the fair, wild nature. The landscape painter Heinrich Theodor Wehle, Ausst.-Kat. Sorbian Museum, Bautzen 2008, Nr.16, Abb.S. 53

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.374-375, Nr.1107

Im Reich der schönen, wilden Natur. Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle (1778-1805), Ausst.-Kat. Sorbisches Museum, Bautzen 2005, S.197, Nr.Z 96, Abb.197

Anke Fröhlich: Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle und die Landschaftsmalerei um 1800, in: Im Reich der schönen, wilden Natur. Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle 1778-1805, Ausst.-Kat. Sorbisches Museum, Bautzen 2005, S. 11-27, S.22

Heinrich Theodor Wehle, Ausst.-Kat. Städtische Kunstsammlungen, Görlitz 1978, S.87, Nr.93, Abb.S. 64

Editha Holm: Heinrich Theodor Wehle, ein "wirkliches, treffliches Genie". Zeichnungen von einer Kunstreise nach der kaukasischen Statthalterschaft, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 6, 1961, S. 85-108, S.107, Nr.22, Abb.18

Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Hamburger Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe, Bd. 6, Dr. Ernst Hauswedell & Co Verlag, Hamburg 1961, S.85-108, Abb.

Catalog der von Herrn Xaver Maria Cäsar von Schönberg-Rothschönberg, [...], hinterlassenen Sammlung von Kupferstichen, Handzeichnungen, Bildwerken etc., 22.9.1858 und folgende, Rudolph Weigel, Leipzig 1858, S.109, Nr.1858 (Konvolut 193 Bl.)