Giuseppe Nicola Nasini
Heilige des Jesuitenordens in Nischen,
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Giuseppe Nicola Nasini

Heilige des Jesuitenordens in Nischen,

Giuseppe Nicola Nasini

Heilige des Jesuitenordens in Nischen

Die Zeichnung wird traditionell Nasini zugeschrieben, was durch Sabine Jacob 1975 und durch Catherine Monbeig Goguel 2005 bestätigt worden ist. Die drei sicher und weich modellierend gezeichneten Figuren könnten aufgrund der plastischen Grundauffassung und der sie hinterfangenden Nischen Entwürfe für Skulpturen darstellen. Physiognomien, Kleidung und Attribute ermöglichen eine Bestimmung als herausragende Vertreter des Jesuitenordens. In der Mitte befindet sich der Hl. Ignatius, der als Ordensgründer hervorgehoben wird. Zu seiner Linken steht der Hl. Franx Xaver, der wichtigste Missionar des Ordens. Zu seinen Füßen ist ein Krebs dargestellt, womit auf ein markantes Wunder des Heiligen angespielt wird (vgl. Inv.-Nr. 21558). Weniger eindeutig zu bestimmen ist die links von Ignatius stehende Persönlichkeit. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine Variante der Figur des Hl. Franz Xaver. Hierfür sprechen die große physiognomische Ähnlichkeit und das identische Attribut. Denkbar ist, dass der Künstler zunächst die linke Version zeichnete und dann den Heiligen in der zweiten Fassung mit dem Tier eindeutiger charakterisierte. Für diese Interpretation spricht auch, dass weitere herausragende Ordensheilige, wie z. B. Franz Borgia oder Ludwig von Gonzaga, andere Attribute aufweisen.
Nasini erweist sich auch auf ihm zugeschriebenen Kreidestudien in Florenz als sicherer, lebendiger Zeichner, doch sind diese Blätter in der Strichführung etwas unterschiedlich.(Anm.1)

David Klemm

1 Vgl. Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi Inv.-Nr. 15671 F („Mordszene“), Inv.-Nr. 5068 S („Pietà“); Inv.-Nr. 5067 S („Verurteilung“).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "nasini" (Bleistift); auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.249, Nr.343

Catherine Monbeig-Goguel: Dessins Toscans XVIe-XVIIIe Siècles. Tome II 1620-1800. Inventaire général des dessins italiens. Musée du Louvre. Départment des Arts Graphiques., Paris 2005, S.319, Nr.446 (Erwähnung)

Sabine Jacob: Italienische Zeichnungen der Kunstbibliothek Berlin. Architektur und Dekoration 16. bis 18. Jahrhundert, Berlin 1975, S.121, Abb.bei Nr. 573