Giovanni Battista Natali
Ornamentale Entwürfe, 1738
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Giovanni Battista Natali

Ornamentale Entwürfe, 1738

Giovanni Battista Natali

Ornamentale Entwürfe, 1738

Die Zeichnung stammt laut alter Inschrift von dem oberitalienischen Maler Giovanni Battista Natali. Diese Einordnung wurde von Anna Mastroviti bestätigt.(Anm.1) Natali gehörte zu einer Künstlerfamilie, die im 17. und 18. Jahrhundert in Piacenza und Umgebung zahlreiche Raumgestaltungen ausgeführt hat.(Anm.2) Offensichtlich war die Familie auf Dekorationssysteme spezialisiert. Häufig haben die Natali die dekorativen Rahmensysteme ausgeführt, während die inhaltlichen Darstellungen anderen Künstlern anvertraut wurden.
Für Giovanni Battista Natali als Zeichner sprechen – so Anna Mastroviti – der nervöse Strich und die barocken Formen; zudem sind die Entwürfe weniger architektonisch als diejenigen seines Vaters Francesco angelegt.(Anm.3) Eine genaue Zuordnung der konkret gezeichneten Entwürfe ist bislang nicht möglich. Mastroviti hält grundsätzlich eine Umsetzung in Piacenza für unwahrscheinlich.(Anm.4)
Auch wenn die Zeichnung bislang keinem konkreten Werk des Künstlers zugeschrieben werden kann, lässt sich die vom Spätbarock geprägte und allenfalls ansatzweise vom französischen Rokoko inspirierte Kunstauffassung gut mit Natalis Werken verbinden.

David Klemm

1 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 19. 10. 2006.
2 Zur Familie Natali vgl. Anna Còccioli Mastroviti: Giuseppe, Francesco, Gian Battista Natali: un secolo die grande decorazione a Piacenza e nel territorio dal tardobarocco al rococò, in: Strenna Piacentina 1998, S. 149-176, S. 149–176. Giovanni Battista war zeitweilig Hofmaler in Neapel; zahlreiche Fresken befinden sich auch in Oberitalien, so in Genua und Savona.
3 Mitteilung per E-Mail, 19. 10. 2006.
4 Ebd.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte bezeichnet: "Disegni Di Volti di Camere da dipingere / a fresco fatti dal Sre Giov. Batta Natali / di Piacenza / 1738."; unten links bezeichnet: "Nel Centro della Volta di si faranno figure" (beides Feder in Braun); ((Stempel der Kunsthalle fehlt noch))

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.249, Nr.344