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Gaudenzio Ferrari, Umkreis
Hl. BartholomÀus,
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Gaudenzio Ferrari, Umkreis

Hl. BartholomÀus,

Gaudenzio Ferrari, Umkreis

Hl. BartholomÀus

Die feine Rötelzeichnung wurde bislang als Werk eines anonymen Zeichners des 16. Jahrhunderts eingeordnet.(Anm.1) Unbestimmt blieb ebenfalls die Figur, da keinerlei Attribute erkennbar sind.
Das Blatt kann mit einem GemĂ€lde von Gaudenzio Ferrari auf dem Hauptaltar der Cappella di S. Satiro in S. Ambrogio in Mailand verbunden werden. Dieses zeigt eine Sacra Conversazione mit Maria und Johannes dem Evangelisten und dem Hl. BartholomĂ€us. Die Darstellung des BartholomĂ€us, der auf dem GemĂ€lde eindeutig durch sein Attribut – das Messer – charakterisiert ist, entspricht weitestgehend der mĂ€nnlichen Figur auf dem Hamburger Blatt. Geringe Abweichungen gegenĂŒber der AusfĂŒhrung lassen vermuten, dass die Zeichnung ein Entwurfsstadium dokumentiert (vgl. das fehlende Messer, Unterschiede im Gewand).
Das AltargemÀlde wird dem in Mailand und der Lombardei um 1500 tÀtigen Gaudenzio Ferrari zugeschrieben. Zu klÀren bleibt, ob das im Vergleich zu gesicherten Zeichnungen Ferraris etwas steif wirkende Hamburger Blatt Ferrari selbst oder wohl eher seiner Werkstatt zuzuordnen ist.

David Klemm

1 Eine Notiz im Archiv des Kupferstichkabinetts verweist irrigerweise auf Perugino.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links bezeichnet: "P. Perugino" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ: Drei kleiner werdende Mondsicheln hintereinander (schwer erkennbar).

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.172-173, Nr.216