Francesco Barbieri, gen. Guercino, zugeschrieben
Francesco Barbieri, gen. Guercino, zugeschrieben
Die Zeichnung wurde von Georg Ernst Harzen als Werk Guercinos bestimmt und auch unter diesem Namen inventarisiert. Obgleich auch Antonio Morassi bei einem Besuch im Kabinett die Autorschaft Guercinos anerkannte (Anm.1), erscheint eine Zuschreibung keineswegs eindeutig. Zwar sind bekannte Elemente seiner Zeichentechnik wie z. B. die lockere Federführung bei den Barthaaren und die Art der Lavierung erkennbar, und auch ähnliche Gesichtstypen finden sich im Œuvre des Künstlers häufig. Doch es gibt auch schwächere Partien – z. B. den rechten, leblos wirkenden Arm des halbnackten Mannes –, die für Guercino untypisch sind. In Abwägung dieser Charakteristika zieht Nicholas Turner die Zeichnung dennoch als mögliche, wenn auch nicht absolut sichere Arbeit Guercinos in Erwägung.(Anm.2)
David Klemm
1 Notiz im Archiv des Kupferstichkabinetts.
2 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28. 10. 2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
WZ: Kreis, Inhalt nicht erkennbar.
Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 01 : 03, fol. 90 (als Guercino): "Der Heilige Hieronymus, ein aufgeschlagenes Buch vor sich, redet über eine Stelle desselben mit einem andern Kirchenvater. Halbfiguren. Feder mit Seppia. 13.5. 9.5. Schönes Blatt. Etwas fleckig." Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.206, Nr.275