Ferdinand Kobell
Ferdinand Kobell
Die beiden 1782 entstandenen Blätter spiegeln Kobells Beschäftigung mit der Landschaft wider, als er zu Beginn der 1780er Jahre Gemälde und Zeichnungen anfertigt, in denen die nüchterne Naturbeobachtung gegenüber der stimmungsvollen Landschaft den Vorzug erhält. Kobell sucht „nun das helle und klare der Natur“1, in der Wanderer, Bauern oder Jäger am Waldrand rasten, Pferde tränken oder anderen ländlichen Tätigkeiten nachgehen. In ihren ausschnitthaften Ansichten täuschen sie den Eindruck einer zufälligen Begegnung mit der Natur vor, dazu gehört auch, dass Kobell nun Blätter durch die Notiz eines Ortsnamens auf dem Blatt lokalisiert (vgl. Inv.-Nr. 41261 und Inv.-Nr. 41262).
Peter Prange
1 Kobell in einem undatierten Brief, zitiert nach Margret Biedermann: Ferdinand Kobell 1740–1799. Das malerische und zeichnerische Werk, München 1973, S. 48.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten rechts signiert und datiert: "F: Kobell 1782" (Feder in Braun)
Auf dem Verso oben rechts nummeriert: "151" (Bleistift); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)Wasserzeichen / Kettenlinien
Monogramm "NH", nicht identifiziert
Provenienz
Alexander Flinsch (1872-1912), Berlin; erworben 1912 auf Auktion 111 bei C. G. Boerner, Leipzig
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.209-210, Nr.481
Handzeichnungssammlung Alexander Flinsch Berlin. Ludwig Richter / Schwind / Chodowiecki / Steinle / Feuerbach. Deutsche Künstler des 19. Jahrhunderts, Auktion 111, 29. u. 30.11.1912, C. G. Boerner, Leipzig 1912, S.48, Nr.355