Deutscher Zeichner der Rundblätter von 1515, zugeschrieben Anonym (16. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben
Das Urteil des Paris, um 1515
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Deutscher Zeichner der Rundblätter von 1515, zugeschrieben Anonym (16. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Das Urteil des Paris, um 1515

Deutscher Zeichner der Rundblätter von 1515, zugeschrieben Anonym (16. Jahrhundert), ehemals zugeschrieben

Das Urteil des Paris, um 1515

Das Blatt gehört zu einer Gruppe ähnlicher Zeichnungen, die alle von derselben Hand stammen. Es handelt sich durchweg um Rundblätter von ungefähr 7–8 cm Durchmesser in schwarzer Feder ausgeführt, weshalb auf dem vorliegenden Blatt die Aquarellierung nachträglich hinzugefügt sein dürfte. Die Rundblätter, die religiöse und humanistische Themen gleichermaßen phantasievoll behandeln, waren wohl für einen dekorativen Zweck bestimmt.
Meder hatte die Blätter noch einem Oberdeutschen Meister zugewiesen, während das Hamburger Blatt 1921 von Pauli als ein Werk von Hans Brosamer veröffentlicht wurde. Danach hatte Hans Rott ohne Kenntnis der Zeichnung in Hamburg die Blätter wenig überzeugend mit Stichen des Monogrammisten CB, in dem er den Memminger Christoph Bocksberger (1500/10-vor 1569) identifizierte, in Zusammenhang gebracht und die gesamte Gruppe Bocksberger zugeschrieben.(Anm. 1) Erst Hugelshofer ist es gelungen, 41 gleichartige Blätter in verschiedenen Sammlungen eines unbekannten Zeichners zusammenzustellen, der wohl in Augsburg tätig war. Auf Grund der Datierung „1515“ auf einem der Blätter hat er den Meister den „Deutschen Zeichner der Rundblätter von 1515“ genannt. Hugelshofer hat in dem Zeichner einen Goldschmied vermutet, wofür die feine Kalligraphie des Strichs sprechen könnte.

Peter Prange

1 Hans Rott: Beiträge zur Geschichte der oberrheinisch-schwäbischen Glasmalerei. A. Konstanzer Glasmaler und Glasmalerei in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Oberrheinische Kunst. Vierteljahresberichte der Oberrheinischen Museen 1, 1925, S. 29.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso nummeriert und bezeichnet: "40", "S.a"; unterhalb davon bezeichnet: "N. a 5032", unterhalb davon bezeichnet: "H.Brosamer 4", unterhalb davon bezeichnet: "k", unterhalb davon bezeichnet: "7720" (unterstrichen), unterhalb davon nummeriert: "418 a", rechts am Rand bezeichnet: "H.5", unten in der Mitte Stempel der Sammlung; rechts daneben Stempel der Sammlung Lanna; unterhalb davon nummeriert: "418 a" (alle Bleistift)

Provenienz

Adalbert von Lanna (1836-1909), Prag (L. 2773); dessen Nachlaß-Auktion 1910 bei Gutekunst, Stuttgart; C. G. Boerner, Leipzig; erworben 1914 von Richard Ederheimer (1878-1959), New York (Lugt 1711)

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.135, Nr.255

Hugelshofer Walter: Der deutsche Zeichner der Rundblätter von 1515, in: Jahrbuch der Berliner Museen 7, Berlin 1965, S. 189-207, S.205, Nr.17, Abb.

Albrecht Dürer. Sonderausstellung der Freunde der Kunsthalle e. V. Hamburg, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1936, Nr.7

Gustav Pauli: Kunsthalle zu Hamburg. Ausstellung von Aquarellen aus dem Besitz des Kupferstichkabinetts, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1921, S.9, Nr.7 (als Brosamer)

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1914, Hamburg 1915, S.14

Katalog der berühmten Sammlung des Herrn Barons Adalbert von Lanna in Prag. 2. Teil. Handzeichnungen alter Meister und Kupferstiche, 6.-11.5.1910, H. G. Gutekunst, Stuttgart 1910, S.15, Nr.138

Originalhandzeichnungen alter und neuerer Meister, C. G. Boerner, Leipzig 1910, S.9, Nr.33, Abb.

Meder Joseph, Handzeichnungen Alter Meister aus der Albertina und anderen Sammlungen, Wien 1908; 12, S.Nr. 1412 i, Abb.1412