Daniël Kerkhoff, Zeichner
Windmühle am Stadtwall von Zutphen, 1815
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Daniël Kerkhoff, Zeichner

Windmühle am Stadtwall von Zutphen, 1815

Daniël Kerkhoff, Zeichner

Windmühle am Stadtwall von Zutphen, 1815

Von einem Standort am Mühlenbollwerk (Anm.1) fällt der Blick aus nordwestlicher Perspektive auf die Stadt Zutphen, deren Stadtmauer mit der turmartigen Marspoort im Hintergrund links zu erkennen ist. Dieses Stadttor wurde 1820, nur wenige Jahre nach unserer Darstellung, geschleift.(Anm.2) Links erkennt man das quer durch die Stadt fließende Flüsschen Berkel.
Möglicherweise besuchte Kerkhoff die nördlich von Arnheim gelegene Stadt Zutphen tatsächlich im Jahre 1815, doch ein Aufenthalt während der Studienreise von 1812/13 wäre ebensogut denkbar. Eine 1814 datierte Zeichnung mit dem Titel „Aan de wal bij de Mastpoort te Zutphen“ ist vielleicht eine Erstfassung der vorliegenden Komposition.(Anm.3)
In jedem Fall handelt es sich bei unserer Zeichnung um keine Vor-Ort-Aufnahme im eigentlichen Sinne, sondern um eine freie Paraphrase der topographischen Motive.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Das Mühlenbollwerk ist auch links auf einem um 1833–1844 entstandenen Stich des Willem van der Worp zu erkennen, Arnheim, Gelders Archief, Inv.-Nr. 1551-GM 10022. Die hier dargestellte Mühle gehört zum Typus der seit dem späten 16. Jahrhundert weit verbreiteten Kappenwindmühle mit drehbarer Haube, dem sogenannten „Bovenkruier“; für diesen Hinweis danke ich Christiaan te Strake vom Stedelijk Museum Zutphen (Mitteilung per E-Mail, 28. 4. 2010).
2 Für die näheren topographischen Angaben danke ich ebenfalls Robert-Jan te Rijdt, Amsterdam, und Etienne van den Hombergh, Regionaal Archief Zutphen (jeweils per E-Mail vom 20. 4. 2010).
3 Freundlicher Hinweis von Christiaan te Strake. Dieses Aquarell (475 x 610 mm) befand sich 1975 in Privatbesitz und wird durch ein derzeit leider unauffindbares Photo in der Kartei des Stedelijk Museum Zutphen dokumentiert.
4 Darauf verweisen Robert-Jan te Rijdt und Etienne van den Hombergh, siehe Anm. 2.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links bezeichnet, signiert und datiert: "Aan de wal te Zutphen / na de mast poort te zien / DT [lig] Kerkhoff 1815." (Feder in Braun)

Auf dem Verso unten links Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179); unterhalb davon aufgeklebt: "Coll. Molkenboer"; unten in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Wasserzeichen / Kettenlinien

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Provenienz

Johannes Hermanus Molkenboer (1773-1824), Amsterdam; dessen Auktion, Amsterdam 1825 (Lugt, Ventes 10978) an Engelbert M. Engelberts; Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 241; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.309, Nr.502

Wolf Stubbe: Die Sammlung von der Hellen, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 8, Hamburg 1963, S. 153-180, S.167

Catalogus van eene zeer uitmuntende en allezins belangrijke Verzameling van gekleurde en ongekleurde Teekeningen ... als mede van eenige fraaije Prenten ... nagelaten dij wijlen den weledelen Heer Johannes Hermanus Molkenboer ..., 17.10. und folgende Tage, Jeronimo de Vries, Albertus Brondgeest, Engelbert Michael Engelberts, Cornelis Francois Roos, Amsterdam 1825, S.20, Nr.D 8