Cornelis Saftleven, zugeschrieben Paulus Potter, ehemals zugeschrieben
Zwei Rinder auf der Weide,
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Cornelis Saftleven, zugeschrieben Paulus Potter, ehemals zugeschrieben

Zwei Rinder auf der Weide,

Cornelis Saftleven, zugeschrieben Paulus Potter, ehemals zugeschrieben

Zwei Rinder auf der Weide

Diese Tierstudie lag in der Kunsthalle bisher zu Unrecht unter dem Namen des Paulus Potter. Eher ist sie dem Umkreis Cornelis Saftlevens zuzuordnen, wenn nicht sogar von dessen eigener Hand.(Anm.1) Die kräftige, bisweilen etwas rauh und spröde wirkende Kreideschraffur erinnert an Tierzeichnungen wie z. B. den „Stehenden Braunbär“ (1649) in Amsterdam mit einer aquarellierten Zweitfassung in der Sammlung Abrams.(Anm.2) Ähnliche Tiere begegnen auf Gemälden des Künstlers.(Anm.3) Für die farbige Ausführung – die Akzente in Rötel und gelblichbrauner Tusche wirken sicher und überlegt – finden sich im Œuvre des Künstlers vor allem gegen Ende der 1660er Jahre zahlreiche Vergleichsbeispiele.(Anm.4) Dies könnte einen Anhaltspunkt für die Datierung der Zeichnung geben. Der Rückgriff auf ältere Motive wäre charakteristisch für Saftlevens Arbeiten aus dieser Zeit.(Anm.5)

Annemarie Stefes

1 Darauf verwies erstmals Michiel Plomp in einer E-Mail vom 18. 3. 2004.
2 Amsterdam, Historisches Museum, Sammlung Fodor, Inv.-Nr. A 10308, Wolfgang Schulz: Cornelis Saftleven 1607-1681. Leben und Werke. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde und Zeichnungen, Berlin u. a. 1978, Nr. 251 (ebenfalls mit Rötel); Boston, Sammlung Maida und George Abrams, ebd. Nr. 285; vgl. auch das 1653 datierte „Liegenden Kalb“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1888-A-1504, ebd. Nr. 240.
3 Z. B. „Landschaft mit Vieh“, 1660, Privatbesitz, Ausst.-Kat. Dordrecht/Leeuwarden 1988/89, Nr. 15; „Viehmarkt“, ehemals Kunsthandel Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag, Paul Huys Janssen, Peter C. Sutton: The Hoogsteder Exhibition of Dutch Landscapes, Ausst.-Kat. Den Haag, Hoogsteder & Hoogsteder, Zwolle 1991, Nr. 35.
4 Wolfgang Schulz: Cornelis Saftleven 1607-1681. Leben und Werke. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde und Zeichnungen, Berlin u. a. 1978, S. 58 und 60.
5 Ebd. S. 60–61.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso in der Mitte L. 1233, durchgestrichen, unterhalb davon L. 1235a mit Datum: "25. 7. 1950" (Bleistift); unten links von älterer Hand nummeriert: "1614" (Feder in Schwarz)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 22-23 mm (h)

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335)?; Legat Philippi, 1908?

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.491-492, Nr.912