Diese Zeichnung war Adriaen van Ostade zugeschrieben, wie der größte Teil dieser von Lugt erstmals erkannten Werkgruppe,(Anm.1) die von Schnackenburg 1981 dem jungen Cornelis Dusart zugewiesen wurde. Unmittelbar von Ostades Vorbild abzuleiten sind die rundlichen Laubangaben, vergleichbar der um 1668 entstandenen Inv.-Nr. 22262, während die freie Pinselführung im Hintergrund an Zeichnungen Isaac van Ostades denken lässt.(Anm.2) Gleichzeitig weisen Eigenschaften wie die stärker geschlossenen, voneinander isolierten Laubkringel voraus auf reife Zeichnungen Dusarts wie z. B. Inv.-Nr. 1963-170. Dessen Lehre bei Van Ostade kann zwischen 1675 und 1679 angesetzt werden, aber er blieb auch danach, bis in die mittleren 1680er Jahre dem Stil seines Meisters verpflichtet.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Vgl. Frits Lugt: École hollandaise, Musée du Louvre, Cabinet des Dessins. Inventaire général des dessins des écoles du Nord, Bd. 1, Paris 1929, S. 36. Hierzu zählen stilistisch vergleichbare Zeichnungen in Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Sammlung De Grez, Inv.-Nr. 4060/1177, Holland in Linien. Niederländische Meisterzeichnungen des Goldenen Zeitalters aus den Königlich-Belgischen Kunstmuseen Brüssel, Ausst.-Kat. Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Amsterdam, Museum het Rembrandthuis, Aachen, Suermondt-Ludwig Museum, Zwijndrecht 2007, Nr. 76, und Boston, Sammlung George und Maida Abrams, Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Bd. 1, Abb. 72 und 73.
2 Vgl. dessen Zeichnung in den Staatlichen Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, KdZ 3864, Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Bd. 1, Nr. 425.
3 Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, Bd. 1, S. 60–61.