Consalvo Carelli
Blick auf den Park Villa Reale und die Villa Lucia in Neapel, 1837
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Consalvo Carelli

Blick auf den Park Villa Reale und die Villa Lucia in Neapel, 1837

Consalvo Carelli

Blick auf den Park Villa Reale und die Villa Lucia in Neapel, 1837

Der in Neapel geborene Carelli begann unter der Obhut seines Vaters, des Malers Raffaele Carelli, eine erstaunliche Karriere. Bereits 1830 stellte er zwei Sepiazeichnungen auf der Mostra di Belle Arti aus und wiederum nur drei Jahre später beeindruckte er mit einer großen Vedute und sechzehn Studien. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass das 1837 datierte Hamburger Blatt den Neunzehnjährigen als sicheren Landschaftszeichner ausweist. Carelli wählte den Blick auf den Park Villa Reale. Links im Hintergrund ist auf der Anhöhe die 1818 vollendete neoklassizistische Villa Lucia zu erkennen.
Die Zeichnung verdeutlicht Carellis Fähigkeit, eine topographische Situation klar zu erfassen. Zur ruhigen Gesamtwirkung tragen die ausgewogene Komposition und eine geschickt verteilte Tonigkeit bei. Gut vergleichbar sind eine ebenfalls mit Bleistift festgehaltene Ansicht von Castellamare (Anm.1) sowie eine in Carellis römischer Zeit entstandene Bleistiftskizze von Castel Gandolfo.(Anm.2) Neben diesen reinen Bleistiftstudien schätzte Carelli auch das Aquarell und die gehöhte Bleistiftzeichnung. Die Hamburger Ansicht dürfte eines der letzten Blätter im Frühwerk des Künstlers darstellen. Noch im selben Jahr verließ Carelli seine Heimat, um fortan in Rom und Paris Erfolge zu feiern.

David Klemm

1 Disegni Toscani e Umbri del Primo Rinascimento dalle collezioni del Gabinetto Nazionale delle Stampe, bearb. v. Enrichetta Beltrame Quattrocchi, Ausst.-Kat. Rom, Palazzo della Farnesina, Rom 1979, I Carelli. Una generazione di Pittori, bearb. v. Egidio Maria Eleuteri, Ausst.-Kat. Rom, Il Ducato, Rom 1979, S. 117, Nr. 7 und Abb. S. 33.
2 Aukt.-Kat. Florenz, Sotheby’s, 9. 5. 1984, Nr. 579.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links bezeichnet und datiert: "Villa reale di Napoli 27 7bre 1837"; unten rechts signiert: "c.vo carelli" (Bleistift)

((Stempel der Kunsthalle fehlt noch; Blatt ist noch fest aufgelegt))

Provenienz

Wahrscheinlich 1885 aus dem Nachlaß von Dr. J. F. Hübener (um 1810-1885), Hamburg (nicht bei Lugt) erworben (vgl. Anl. 13 zum Protokoll 5/985, Archiv der Hamburger Kunsthalle, mit einem Verzeichnis der aus dem Nachlaß iHübeners in die Kunsthalle gelangten Zeichnungen und Bücher)

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.127, Nr.120