Christoph Nathe
Christoph Nathe
Die Federzeichnung dürfte um 1790 entstanden sein, als Nathe auch einen unruhigen, skizzenhaften Stil pflegte, der seinen eigenen Radierungen angenähert ist und sich von seinen romantisch empfundenen Landschaften wesentlich unterscheidet. Auffallend ist die Nähe zu ähnlichen Blättern der Gebrüder Kobell, weshalb die Zeichnung möglicherweise in Anlehnung an Ferdinand (1740–1799) oder Franz Kobell (1749–1822) entstanden ist. Dass Nathe mit dem Werk der Kobells vertraut war und nach ihnen gezeichnet hat, belegt ein Blatt in Leipzig, das unten rechts „nach Kobell von Nathe“ bezeichnet ist.(Anm.1)
Das Hamburger Blatt weist dieselbe Montierung auf wie die Inv.-Nrn. 39473 und 39472. Alle drei Blätter stammen aus derselben unbekannten Sammlung, die rückseitige Beschriftung dieses Blattes nennt als wahrscheinlichen Besitzer den Hamburger (?) Baurat Ahrens, mit dem der Hamburger Architekt Johann August Arens (1757–1806) gemeint sein könnte. Möglicherweise stammen alle drei Blätter aus seiner Sammlung.
Peter Prange
1 Leipzig, Museum der bildenden Künste, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 133.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Johann August Arens? (1757-1806), Hamburg; wahrscheinlich zwischen1869 und 1886 durch Schenikung oder Erwerb aus unbekannter Quelle in den Besitz der Kunsthalle gelangt
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.247, Nr.607