Carl Ludwig Frommel
Blick auf den Vesuv von Torre dell'Annunziata aus, 1834
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Carl Ludwig Frommel

Blick auf den Vesuv von Torre dell'Annunziata aus, 1834

Carl Ludwig Frommel

Blick auf den Vesuv von Torre dell'Annunziata aus, 1834

Mit Erlaubnis des badischen Großherzogs Leopold brach Frommel am 16. Mai 1834 zu seiner zweiten für fünf Monate genehmigten Italienreise auf. Von dieser Reise, die ausdrücklich Studienzwecken diente, haben sich erstaunlich wenige Zeichnungen erhalten. Im Karlsruher Kupferstichkabinett, das die meisten Zeichnungen Frommels besitzt, befinden sich nur sechs Zeichnungen, die dieser Reise zugeordnet werden (Anm. 1). Nur eines der dortigen Blätter ist 1834 datiert (Anm. 2), weshalb dem Hamburger Blatt hinsichtlich der Reiseroute besondere Bedeutung zukommt.
Das Hamburger Aquarell, das an ähnliche Darstellungen Catels erinnert, stammt aus Frommels Nachlass, doch ist bisher ungeklärt, wer es dort erwarb und auf welchem Wege es in die Kunsthalle kam. Es ist der eigenhändigen Beschriftung zufolge am 27. August 1834 in Torre Annunziata bei Neapel entstanden und zeigt den am Tag zuvor ausgebrochenen Vesuv. Am Tag darauf ist Frommel nach Neapel gekommen, doch hat er sich bereits zuvor in der Umgebung aufgehalten (Anm. 3).
Von Boetticher erwähnt zudem ein Gemälde vom Juli 1834, das ebenfalls den Ausbruch des Vesuvs darstellt (Anm. 4) und das er im Jahr darauf auf der Kunst- und Industrieausstellung in Karlsruhe zeigte (Anm. 5). Bei dem Hamburger Aquarell handelt es sich vermutlich um eine Variante bzw. Wiederholung, doch lässt sich diese Annahme nicht mehr nachprüfen.

Peter Prange

1 Vgl. Die deutschen Zeichnungen des 19. Jahrhunderts, hrsg. von Rudolf Theilmann, Edith Ammann, Karlsruhe 1978, S. 210-202, Nr. 1155-1160.
2 Laubengang der Villa Cucumella in Sorrent, Bleistift, Aquarell, 351 x 468 mm, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. P. K. I 524-36, vgl. Kat. Karlsruhe 1978, S. 202, Nr. 1156.
3 Am 7. August ist er in Sorrent, wo eine Ansicht der Küste mit dem Haus des Tasso entstand, vgl. Haus des Tasso, Bleistift, 520 x 400 mm, vgl. Arno Winterberg, Heidelberg, Auktion 63, 12.10.2001, Nr. 618, Abb.
4 Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, Dresden 1891, Bd. I, 1, S. 357, Nr. 5.
5 Vgl. Carl Ludwig Frommel 1789-1863. Zum 200. Geburtstag. Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Ausst.-Kat.Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 1989, S. 23.
Peter Prange

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet und datiert: "Torre della Annunziata den 27 Aug. 1834." (Feder in Schwarz)

Unten rechts nummeriert: "1260" (Bleistift); auf dem Verso unten links bezeichnet: "Frommel, C._ aus dem Nachlaß desselben.._ (Feder in Schwarz) / 1789-1862 (Bleistift); unten links bezeichnet: "Yh.[?]" (Feder in Schwarz); rechts davon bezeichnet: "Aquarell" (Feder in Schwarz)

Provenienz

Carl Ludwig Frommel (1789-1863), Karlsruhe; dessen Nachlassversteigerung bei Drugulin, Leipzig, Auktion XXXII, 27.2.1865; Moritz Adolph Unna (1813-1888), Hamburg; Geschenk 1889 von Julie de Boor, geb. Unna (1848-1932), Hamburg

Bibliographie

Carl Ludwig Frommel. Zum 200. Geburtstag. Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 1989, S.22

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1889, Hamburg 1890, S.35, Nr.4

Verzeichniss der von Herrn C. Frommel [...] hinterlassenen werthvollen Sammlung von Kupferstichen neuerer Meister, Lithographieen und Handzeichnungen, [...], welche am 27. Februar 1865 und folgende Tage im Locale des Leipziger Kunst-Comptoirs [...], Drugulins Kunst-Auctionen XXXII., Leipzig, 1865, S.64, Nr.1260

Verzeichniss der von Herrn C. Frommel [...] hinterlassenen werthvollen Sammlung von Kupferstichen neuerer Meister, Lithographieen und Handzeichnungen, [...], welche am 27. Februar 1865 und folgende Tage im Locale des Leipziger Kunst-Comptoirs [...], Drugulins Kunst-Auctionen XXXII., Leipzig, 1865, S.64, Nr.1260