Augustin Heckel
Bildnis des Pflanzenmalers Georg Dionysius Ehret,
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Augustin Heckel

Bildnis des Pflanzenmalers Georg Dionysius Ehret,

Augustin Heckel

Bildnis des Pflanzenmalers Georg Dionysius Ehret

Das bisher als Selbstbildnis des Pflanzenmalers Ehret (1708– 1770) geltende Portrait hat Heidrun Ludwig als eine Stichvorlage von Augustin Heckel (um 1690–1770) identifiziert, nach der Johann Jacob Haid (1704–1767) ein Schabkunstblatt anfertigte. Es erschien in dem Tafelwerk „Plantae selectae“, das der Nürnberger Apotheker Christoph Jacob Trew (1695–1769) unter der Herausgeberschaft Haids seit 1750 in mehreren Lieferungen publizierte. Den „Plantae selectae“, die hundert Portraits seltener Pflanzen nach Vorlagen Ehrets enthalten, sind die drei Portraits der Begründer des Projekts, Trew, Ehret und Haid, vorangestellt, die allerdings erst nach Vollendung des Tafelwerks hinzugefügt wurden.
Aus Ehrets Beschriftung des Blattes geht hervor, dass er die auf dem Kupferstich dargestellten Pflanzen selbst hinzufügte. Der zweiten Aufschrift zufolge hat Ehret die Zeichnung Heckels und eine verschollene Replik Heckels, die wohl die Ergänzungen enthielt, an Trews Cousin Johann Ambrosius Beurer (1716-1754) geschickt, der die Herausgabe des Tafelwerks überwachte.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten bezeichnet: "Portrait á G. D. Ehret geboren zu Heydelberg (?) im Jahr 1708. d 30 January NB. Dieses ist daß Original, daß andere ist in meiner Abwesenheit (von demselben Meister) abcopieret worden. Die Magnolia und Gladiolus hab ich dazu gemahlt. These two Pictures to be send to Mr. J.A. Beurer Apothecary at Nuremberg" (Feder in Braun)

Auf dem Verso bezeichnet: "Geschenk des Herrn J. C. D. Hebich"; oberhalb davon bezeichnet: "Georg Dionys Ehret 1708-1770 / Selbst Portrait dieses im / botanischen Fache berühmten / Zeichners." (Bleistift); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten nummeriert: "61"

Wasserzeichen / Kettenlinien

Horn in bekröntem Wappenschild, darunter "LV GERREVINK", ähnlich Heawood 2745 (London 1755)
ca. 24 mm

Provenienz

Johann Andreas Boerner (1785-1862), Nürnberg (L.269 und 270); Johann Chistian Dietrich Hebich (1881-1891), Hamburg (L. 1250 und 1251); dessen Schenkung Juni 1868 an den Kunstverein Hamburg (vgl. Archiv der Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inventarbuch des Kunstvereins, S. 194, Nr. 1285); Schenkung des Kunstvereins 1892 an die Kunsthalle

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.181, Nr.380

Heidrun Ludwig: Nürnberger naturgeschichtliche Malerei im 17. und 18. Jahrhundert, Marburg a. d. Lahn 1998, S.262-263, Nr.56, Abb.56 (Stich)

Peter Thurmann: Deutsche Köpfe. Zeichnungen und Aquarelle aus fünf Jahrhunderten, Ausst.-Kat. Hamburg, BATIG-Haus, Hamburg 1988, S.6, Nr.8

Gerta Calmann: Ehret. Flower Painter extraordinary. An illustrated biography, Oxford 1977, S.133, Abb.3

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1892, Hamburg 1893, S.54

Jahres=Bericht des Kunst-Vereins in Hamburg für 1868, Hamburg 1869, , S.11

Catalog der Börner'schen Kunstsammlung oder der von dem allbekannten Kunstkenner Johann Andreas Börner, [...], hinterlassenen Sammlung [...], deren fünfte und letzte Abtheilung Original-Zeichnungen deutscher Meister [...] enthaltend, 28.11.1864 und folgende Tage, Rudolph Weigel, Leipzig 1864, S.6, Nr.61