Albert Meijeringh
Das Elbufer bei Neumühlen, um 1679 - 1687
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Albert Meijeringh

Das Elbufer bei Neumühlen, um 1679 - 1687

Albert Meijeringh

Das Elbufer bei Neumühlen, um 1679 - 1687

Im Gegensatz zu der detaillierten Lebensbeschreibung des Johannes Glauber sind die biographischen Angaben zu Albert Meijeringh bei Houbraken recht knapp gehalten. So wird der Hamburg-Aufenthalt des Künstlers beispielsweise nicht erwähnt.(Anm.1) Zeichnungen wie Inv.-Nr. 22150 und 22149 dienen jedoch als Beleg dafür, dass Meijeringh seinen Freund Glauber tatsächlich bis nach Hamburg begleitete. Wie bei Inv.-Nr. 21716 dargelegt, muss ihr Aufbruch aus Italien um oder nach 1679 erfolgt sein. 1682 ist Glauber in Kopenhagen dokumentiert. Diesen Abstecher unternahm er wohl ohne seinen Reisegefährten, doch sollte man meinen, dass sich beide Künstler zu diesem Zeitpunkt bereits in Hamburg niedergelassen hatten.(Anm.2) Vermutlich wieder über die Zwischenstation Hamburg, kehrte Glauber schon 1684 nach Amsterdam zurück, während Meijeringh erst drei Jahre später wieder in seiner Heimatstadt dokumentiert ist:(Anm.3) Dies lässt auf einen längeren Hamburg-Aufenthalt schließen. Wenn man von einem gemeinsamen Aufbruch aus Italien ausgehen will, ergibt sich aus diesen Eckdaten für die Entstehung von Inv.-Nr. 221550 und 22149 ein zeitlicher Rahmen zwischen 1679 und 1687.(Anm.4)
Der von Meijeringh als „bei Hamburg nahe dem Altonaer Berg“ bezeichnete Küstenstreifen wurde von Harzen mit dem steilen Elbufer bei Neumühlen unterhalb von Altona identifiziert.(Anm.5) Die Ausführung in Graphit lässt darauf schließen, dass die Zeichnung unmittelbar vor der Natur entstanden ist, auch dies in Übereinstimmung mit der Beschreibung in Harzens Inventar.

1 Vgl. Arnold Houbraken: De groote Schouburg der Nederlantsche konstschilders en schilderessen … zijnde een vervolg op het schilderboek van K. van Mander, 3 Bde., ’s Gravenhage 1718-1721, Bd. 3, S. 210; vgl. An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, S. 19.
2 Arnold Houbraken: De groote Schouburg der Nederlantsche konstschilders en schilderessen … zijnde een vervolg op het schilderboek van K. van Mander, 3 Bde., ’s Gravenhage 1718-1721, Bd. 3, S. 210; An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, S. 18.
3 An Zwollo: Hollandse en Vlaamse veduteschilders te Rome 1675-1725, Assen 1973, S. 19, Anm. 30, ausgehend von Arnold Houbraken: De groote Schouburg der Nederlantsche konstschilders en schilderessen … zijnde een vervolg op het schilderboek van K. van Mander, 3 Bde., ’s Gravenhage 1718-1721, Bd. 3, S. 210.
4 Auch eine kürzere Zeitspanne ist denkbar: RKD artists setzt den Italienaufenthalt Meijerings in die Zeit zwischen ca. 1672 und 1683. In diesem Falle wäre Meijeringh Glauber nach Hamburg nachgereist.
5 Im gebundenen Inventar beschreibt Harzen das Blatt als „Eine Elbgegend, etwa bei Donners Garten“, also oberhalb von Neumühlen, vgl. HK, KK, A, NH Ad: 02: 01, S. 259.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben links: "bij Hamburgh Ontrent d Altena se Bergh" (Feder in Braun); unten rechts signiert: "A Meijering" (Feder in Braun)

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Narrenkappe (Heawood deest, vgl. aber etwas 2014, Amsterdam 1668, aber größeres "Kugelohr")
23-25 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 42: "Albert Meyeringh Naturzeichnung des steilen Elbufers bey Neumühlen unterhalb Altona. Bez. by hamburgh ontrent d´Altona se Bergh A. Meyeringh. Kreidezeichnung 11.4.6.10"; NH Ad: 02: 01, S. 259); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.371-372, Nr.644

Hamburgisches Künstler-Lexikon, Hamburg 1854, S.304