Aelbert Cuyp, Kopie
Zollhaus am Ufer eines Flusses,
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Aelbert Cuyp, Kopie

Zollhaus am Ufer eines Flusses,

Aelbert Cuyp, Kopie

Zollhaus am Ufer eines Flusses

Im wesentlichen stimmt die Komposition überein mit einer Cuyp-Zeichnung in Haarlem.(Anm.1) Allerdings ist das Boot hier näher an das Zollhaus gerückt, und die Figuren wurden links weiter in den Vordergrund verlagert.
Es ist Plomp zuzustimmen, der unser Blatt für die Arbeit eines Nachahmers aus dem 18. Jahrhundert hielt – im Gegensatz zu Broos, der es noch 1993 als eigenhändig bewertete bei Besprechung einer weiteren Kopie nach der Haarlemer Zeichnung.(Anm.2) Diese steht im Detail dem Haarlemer Original näher als das Hamburger Blatt.
Bei der vorliegenden Fassung handelt es sich vermutlich um ein Pasticcio aus dem 18. Jahrhundert. Die dichte Kreideschraffur des Originals wurde ersetzt durch ein Gemisch aus flächigem Lavis und nervös gekrakelten Federstrichen, unter Hinzufügung „schmückender“ Details wie den zahlreichen Fensteröffnungen. Plomp und Haverkamp Begemann stellten unser Blatt in engen Kontext mit vier stilistisch verwandten Federzeichnungen in Haarlem, deren eine ebenfalls mit grauer Tusche laviert wurde.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Haarlem, Teylers Museum, Inv.-Nr. P*44, Michiel C. Plomp: Jan Pietersz. Zomer's inscriptions on drawings, in: Delineavit et Sculpsit 17, 1997, S. 13-27, Nr. 100.
2 Amsterdams Historisch Museum, Inv.-Nr. TA 18039, Ben Broos, Marijn Schapelhouman: Nederlandse Tekenaars geboren tussen 1600 en 1660, Oude tekeningen in het bezit van het Amsterdams Historisch Museum, waaronder de collectie Fodor, Bd. 4, Amsterdam/Zwolle 1993, Nr. 50.
3 Plomp 1997 a, S. 123; Egbert Haverkamp Begemann in einer E-Mail vom 3. 3. 2008, vgl. Haarlem, Teylers Museum, Inv.-Nr. O 75, Inv.-Nr. O 77, Inv.-Nr. O 74 und Inv.-Nr. O 76, Plomp 1997 a, Nr. 104–108. Weitere Blätter in gleicher Manier befinden sich in Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv.-Nr. AC 1 di., Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 6247, Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 2779 und Inv.-Nr. D 1886 a und Aukt.-Kat. Amsterdam, Christie`s, 1. 12. 1986, Nr. 64.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Wasserzeichen / Kettenlinien

oberer Teil einer Narrenkappe, ähnlich Heawood 2017 oder 2018 (beide Amsterdam 1683) (sehr schmaler Kopf, schlanker, "bananenförmiger" hinterer Kappenzipfel)
24 mm (v)

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 322; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.178, Nr.234

Michiel C. Plomp: The Dutch Drawings in the Teylers Museum Haarlem, Bd. 2, Haarlem u. a. 1997, S.119, bei Nr. 100; 123, bei Nr. 100, 123, bei Nr. 104

Ben Broos, Marijn Schapelhouman: Nederlandse Tekenaars geboren tussen 1600 en 1660, Oude tekeningen in het bezit van het Amsterdams Historisch Museum, waaronder de collectie Fodor, Bd. 4, Amsterdam/Zwolle 1993, S.73, bei Nr. 50, Abb.a.