Aelbert Cuyp
Die "Groothoofdspoort in Dordrecht" von Nordosten gesehen, um 1639
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Aelbert Cuyp

Die "Groothoofdspoort in Dordrecht" von Nordosten gesehen, um 1639

Aelbert Cuyp

Die "Groothoofdspoort in Dordrecht" von Nordosten gesehen, um 1639

Wie auf der Rückseite der Zeichnung notiert, ist hier die „Groothoofdspoort“ dargestellt, eines der noch heute erhaltenen Dordrechter Stadttore am Ufer der Maas. Rechts befindet sich ein Schiffsanleger, links offenbar ein Unterstand für wartende Passagiere. Das alte Gebäude wurde nach einem Einsturz (1607) in den Jahren 1617/18 erneuert; an diesen Arbeiten war Gerrit Gerritsz. Cuyp, der Großvater Aelbert Cuyps, als Maler beteiligt. Das Tor trägt seinen heutigen Namen seit 1640 – davor war es als „Puttoxpoort“ bekannt.(Anm.1)
Unser Blatt wird aus stilistischen Gründen um 1639 datiert und zählt damit zu den frühesten gezeichneten Arbeiten des Künstlers, gemeinsam mit einer „Ansicht der Groothoofdspoort aus westlicher Richtung“.(Anm.2) Beide Zeichnungen wurden von späterer Hand mit Deckweiß überarbeitet. Auf dem Hamburger Blatt wurden im Zuge dieser Ergänzung die Kreidezeichnung grau abschattiert und die Konturen der beiden Schiffe mit schwarzer Kreide nachgezogen.(Anm.3)
Ein verwandtes Gemälde Cuyps mit einer Ansicht des Tores von Osten wurde 1935 in Köln versteigert.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 S. W. R. J. van Bladel, Stadsarchief Dordrecht (Mitteilung, 9. 5. 2008).
2 Egbert Haverkamp Begemann: The Beauty of Holland: Aelbert Cuyp as Landscape Draftsman, in: Aelbert Cuyp, Ausst.-Kat. Washington/London/Amsterdam 2001/2002, S. 75-83, S. 79; Stadsarchief Dordrecht, Historisch-Topographischer Atlas, Inv.-Nr. GPV-G 2557, Aelbert Cuyp en zijn familie, Schilders te Dordrecht. Schilderijen en tekeningen, Ausst.-Kat. Dordrechts Museum, Dordrecht 1977/78, Nr. 41.
3 Hinweis von Egbert Haverkamp Begemann per E-Mail, 3. 3. 2008.
4 Ehemals Sammlung Wesendonk, Aukt.-Kat. Köln, Lempertz, 27. 11. 1935, Nr. 25, Taf. 14.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso links bezeichnet: "t groothoofts / van buiten / A Cuyp" (Bleistift); unterhalb davon links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

oberer Teil wohl eines Hornwappens (Krone), Heawood deest, aber vgl. 2717 (Amsterdam 1668) für die Kronenblätter, etwas pflanzlicher nach außen gewölbt; Kronreif und Wappenfeld eher wie Lilie 1768 (England c. 1616)
ca. 28 mm (v)

Verso

Titel verso: Studie einer Kogge, schräg vom Heck aus gesehen

Technik verso: Schwarze Kreide

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 14: "[Albert Cuyp.] Das Wasserthor zu Rotterdam, vom Hafen aus gesehen. Kreide u Tusche. 7.0.5.5."; NH Ad: 02: 01, S. 247: "Ein Hafenthor t' groot hoofd van berg ten"); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.176, Nr.230

Egbert Haverkamp Begemann: The Beauty of Holland: Aelbert Cuyp as Landscape Draftsman, in: Aelbert Cuyp, Ausst.-Kat. Washington u.a. 2001, S. 75-83, S.79

Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994, Nr.32, Abb.S. 42