Das Blatt ist offensichtlich die posthum entstandene Vorlage für einen geplanten Stich mit dem Portrait des preußischen Hofrats in Hamburg, Johann Joseph Schmidlin (1725–1779). Zwar ist ein Stich nach der Zeichnung nicht bekannt, doch ähnelt der epitaphartige Aufbau des Portraits von Schmidlin einem Bildnis von Jens Juel (1745–1802), das von Christoph Heinrich Kniep (1755– 1825) stammt und von Stöttrup gestochen wurde.(Anm.1) Nach dem Vorbild der ebenfalls 1780 entstandenen Portraitzeichnung Knieps legte Stöttrup sein Portrait an, das sicher in den Stich umgesetzt werden sollte. Bereits vorher (?) hatte Stöttrup einen Silhouettenstich mit dem Bildnis Schmidlins angefertigt.(Anm.2) Dieser war 1761 nach Hamburg gekommen und dort als Journalist und Lexikograph tätig, u. a. als Verfasser eines deutsch-französischen Konversationslexikons.(Anm.3)

Peter Prange

1 Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 48219. Zur Zeichnung vgl. Striehl 1998, S. 357, Nr. 407, Abb. 20.
2 Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 48218.
3 Catholicon, ou Dictionnaire universel de la langue françoise / Catholicon oder französisch-deutsches Universalwörterbuch der französischen Sprache, 8 Bde, Hamburg 1771–1779.